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In Rekordzeit haben die Russen die Krim-Brücke gebaut und letztes Jahr eröffnet. Sie ist ihre einzige Landverbindung zur Halbinsel.
Reuters
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Krim: Die Herzen erobert man nicht mit dem Gewehr in der Hand

2014 hat Russland völkerrechtswidrig die ukrainische Krim annektiert. Seither besteht kein Zweifel, dass die Russen bleiben wollen. Teile der Krimbevölkerung sind glücklich damit, andere ernüchtert. Vom russischen Geldsegen bekommen sie nichts ab. Die neuen Herrscher sind nicht allen willkommen.

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Bisher gab es nur Fähr-Verbindungen zwischen der russischen Küste und der Krim. Die 17 Kilometer lange Brücke über die Meerenge von Kertsch aber schafft jetzt einen Landweg und bindet die Krim physisch an Russland. Auch auf der Halbinsel selbst haben die Russen investiert, haben Strassen und Gaskraftwerke gebaut und Gebäude renoviert. Aber der Wohlstand ist nicht für alle spürbar.

Renten und Löhne sind zwar nach der Annexion gestiegen, aber auch die Preise. Sie erreichen teils schon Moskauer Niveau. Dennoch begrüssen viele die russische Annexion. Sie haben sich immer als Russen gesehen und fühlen sich deshalb unter den neuen Verhältnissen erst wieder zu Hause auf der Krim.

Zu Spannungen führt der Druck Moskaus auf die ukrainisch-orthodoxe Kirche, die sich letztes Jahr von der russisch-orthodoxen Kirche abgelöst hat. Und wer sich politisch russlandkritisch bemerkbar macht, muss mit harschen Reaktionen der Behörden rechnen. Mehrere zehntausend Menschen haben die Krim deswegen in den vergangenen Jahren verlassen und sind in die Ukraine gezogen. Russland ist mit seiner ganzen wirtschaftlichen Macht auf die Krim gekommen, hat aber auch sein autoritäres System mitgebracht.

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