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Opfer von Dutertes Drogenkrieg: Maria dela Cruz am Sarg ihres ermordeten Mannes.
SRF.Karin Wenger.
abspielen. Laufzeit 30 Minuten 37 Sekunden.
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Philippinen – ein Land im Drogenkrieg

Der Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, hat ein erklärtes Ziel: Kriminelle, Dealer und Drogenabhängige müssen vernichtet werden. In den ersten sieben Monaten seiner Amtszeit wurden mehr als 7000 Menschen in diesem Drogenkrieg getötet. Im Land herrscht ein Klima der Angst und Gesetzlosigkeit.

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Bereits im Wahlkampf kündigte Rodrigo Duterte an, er werde Zehntausende hinrichten lassen und sie in der Bucht von Manila versenken, so dass die Fische dick und fett würden. Diese Drohung hat er wahrgemacht. In den letzten Monaten wurden auf den Philippinen täglich Dutzende Menschen von der Polizei oder maskierten, unbekannten Mördern erschossen. Die Opfer sollen mit Drogen gedealt oder sie konsumiert haben. In einer landesweiten Kampagne ziehen Polizei-Patrouillen von Haus zu Haus und suchen nach Menschen, die mit Drogen zu tun haben. Mehr als 50‘000 von ihnen wurden so – ohne juristisches Verfahren - ins Gefängnis gesperrt. Anstatt Therapieplätze will Präsident Rodrigo Duterte die Repression verstärken und noch mehr Gefängnisplätze schaffen.

Trotz Willkür und Brutalität stösst dieser Krieg gegen die Drogen in der Bevölkerung auf Zuspruch und der Präsident ist weiterhin populär. Selbst bei jenen, die darunter leiden. Nur ganz wenige trauen sich, das Vorgehen von Rodrigo Duterte zu kritisieren. So wie Maria dela Cruz, deren Ehemann kürzlich von unbekannten auf dem Motorrad erschossen wurde: «Ich stimmte für Duterte, weil ich einen Wandel wollte. Wieso bringt er Drogenabhängige und Verdächtige aber gleich um? Das ist ein schlechter Wandel für die Philippinen.»

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