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Angestellte der Korean Airlines demonstrieren gegen den Konzernchef und das schlechte Management.
zvg Martin Aldrovandi
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Südkorea – ein Land im Dauerstress

Südkorea hat in vier Jahrzehnten einen atemberaubenden Aufschwung erlebt und hat sich vom Bauern- zum Industriestaat entwickelt. Der Erfolg aber hat seine Kehrseite: Massiver Leistungsdruck, lange Arbeitszeiten und eine hohe Selbstmordrate. Aus der Gesellschaft kommt der Ruf nach Veränderungen.

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Südkorea war in den 50er Jahren vom Krieg verwüstet, in den 60er Jahren noch ein Entwicklungsland. Dann begann eine atemberaubend schnelle Entwicklung. Heute gehört der ostasiatische Staat zu den starken Industrienationen. Samsung, LG oder Hyundai sind grosse südkoreanische Markennamen, die längst die Welt erobert haben. Südkoreas zuckersüsse Popkultur dominiert grosse Teile Asiens.

Hinter diesem Erfolg verbirgt sich aber noch ein anderes Land: Ein Land unter oft massivem Stress: Arbeiterinnen und Angestellten werden lange Arbeitszeiten abverlangt, die Rechte am Arbeitsplatz sind sehr beschränkt, missbräuchliche Anstellungsbedingungen sind häufig. In den letzten Jahren haben sich die Leute zu wehren begonnen, haben demonstriert und Änderungen verlangt. Aber Südkorea mit seinen gigantischen und mächtigen Familienkonzernen verändert sich nur langsam. Auch Kultur und Geschichte des Landes wirken eher bremsend. Immerhin: Die südkoreanische Regierung hat die maximale Arbeitszeit diesen Sommer auf 52 Stunden in der Woche begrenzt. Zuerst nur für Grossunternehmen, kleinere und mittlere Unternehmen sollen in den nächsten Jahren folgen. Der Druck von der Strasse jedenfalls ist da.

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