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Kalon-Moschee samt Minarett – sie gehört zu den schönsten Sehenswürdigkeiten im usbekischen Buchara, das an der alten Seidenstrasse liegt. Seit dem Machtwechsel vor zwei Jahren wächst der Tourismus, die Aufbruchstimmung ist in ganz Usbekistan spürbar.
zvg David Nauer
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Usbekistan – Tauwetter an der Seidenstrasse?

Kaum ein Land war so abgeschottet wie Usbekistan: fast drei Jahrzehnte regierte Staatsgründer Islam Karimow das zentralasiatische Land mit eiserner Faust. Vor zwei Jahren starb er, sein Nachfolger fährt einen vorsichtigen Kurs der Öffnung – und löst damit Aufbruchstimmung aus.

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Der neue Präsident Schawkat Mirsijojew war ein Weggefährte von Langzeitherrscher Karimow. Dieser hatte Usbekistan mit sowjetischen Methoden regiert: Abschottung gegen aussen, Repression gegen innen – das war seine Politik.

Zur Überraschung vieler hat Karimows Nachfolger Mirsijojew diese Selbstisolation nun beendet: er vereinfachte die Visa-Regeln, um Touristen anzulocken. Nach Usbekistan zu reisen ist inzwischen so einfach wie wohl noch nie in der Geschichte – seit ein paar Jahren boomt der Tourismus, was für viele Usbeken Arbeit und Einkommen bedeutet.

Auch Usbekistans Wirtschaftselite freut sich über die Öffnung: man kann jetzt besser Devisen wechseln und mit dem Ausland handeln. Die Aufbruchstimmung ist im ganzen Land zu spüren.

Aber nicht bei allen: viele trauen dem Tauwetter nicht und glauben, dass die jetzige Staatsmacht nicht weniger autoritär wird als die alte. Schliesslich war Mirsijojew unter Karimow Regierungschef, und auch beteiligt, als die Regierung 2005 bei sozialen Protesten in Andischan Soldaten auf Demonstranten schiessen liess.

Wohin die Aufbruchstimmung in Usbekistan führt, ist derzeit noch ungewiss.

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