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Fensterreinigung im Test: Reinigen Roboter besser?
Aus Kassensturz vom 10.05.2016.
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Kassensturz-Tests Fensterreinigung im Test: Reinigen Roboter besser?

Fensterputzen ist lästig. «Kassensturz» hat drei Systeme getestet, die striemenfreie Scheiben versprechen: Herkömmliche Fensterwischer, akkubetriebene Fenstersauger und Fensterputz-Roboter der jüngsten Generation. Pikant: Nur fünf von neun Geräten sorgen für glasklare Sicht.

Sie versprechen viel: die Hersteller von Fensterputzrobotern. Es sei eine Revolution des Fensterputzens. Streifenfreie Scheiben ohne Mühe. «Kassensturz» macht den Praxistest: Wie gut schneiden die Roboter Ecovacs Winbot 930 und Sichler PR-030 V2 im Vergleich zu herkömmlichen Putzgeräten mit Schwamm und Gummilippe ab? Und wo platzieren sich im Vergleich dazu die Fenstersauger, welche Schmutzwasser von der Scheibe ziehen?

Test-Resultate

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Der «Kassensturz»-Praxistest von drei verschiedenen Putzsystemen verschafft den Überblick und Klarsicht. Im Test dabei: Drei herkömmliche Einwasch- und Abziehgeräte (Ha-Ra, Miobrill, Vildea). Drei Akku-Fenstersauger (Black+Decker, Kärcher, Leifheit). Und drei neuartige Fensterputzmaschinen: darunter zwei Roboter (Ecovacs, Sichler) und ein «Saugwischer» (Vorwerk).

Die Fensterwischer

Bei herkömmlichen Fensterwischern wäscht der Putzmann oder die Putzfrau mit dem Schwamm das Fenster ein. Anschliessend zieht er oder sie das Putzwasser mit einer Gummilippe ab. Bei allen Geräten testen die Juroren die dazugehörige Teleskopstange mit. Als einziger konventioneller Fensterwischer erhält Miobrill eine Note über 5 (siehe Tabelle).

Fensterputzer
Legende: Der herkömmliche Fensterwischer. SRF

Bei Ha-Ra kritisieren die Experten, dass sich der Putzvlies nur schwer vom Wischer lösen lässt und dass er nicht in der Waschmaschine zu waschen ist. Ha-Ra schreibt zu dieser Kritik: Die Faser (das Vlies) ist nicht in der Maschine waschbar, was aber auch nicht nötig ist, da fliessendes Wasser ausreicht. Wir verstehen den Hygieneaspekt nicht, da die Faser nur für Fenster benötigt wird.

Die Fenstersauger

Können Fenstersauger mit den einfachen Fensterwischern mithalten? Sie ziehen mittels Gummilippe und Sauger das Schmutzwasser von der Scheibe ab und sollen keine Tropfen auf Fenstersims und Boden hinterlassen. Diese Geräte machen laut Anja Fuchs, Dozentin für Facility Management an der ZHAW Wädenswil gerade in Bereichen Sinn, in denen Bodenbeläge geschützt werden müssen. Beispiele seien Holzbelag, Textilbelag oder zementöser Bodenbelag. Alle Beläge würden sehr stark saugen.

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Die getesteten Sauger können mit ihrem Akku alle zirka 30 Minuten saugen. Der Black+Decker Fenstersauger erhält eine ungenügende Bewertung dafür, dass er sich nach dem Putzen schlecht reinigen lässt. Das Resultat auf den Scheiben bezeichnen die Juroren als streifenfrei und gut. Gesamtnote 4,6. Mit Bestnote von 5,5 glänzt der Kärcher WV 5Plus. Er liegt gut in der Hand, ist gut verarbeitet und das Putzresultat ist ebenfalls glasklar.

Putzroboter mit schwachem Putzresultat

Nun schickt «Kassensturz» die neuartigen Putzgeräte ins Rennen. Die Fensterputzroboter im Test funktionieren beide mit Strom. Ein Akku überbrückt einen allfälligen Stromausfall.

Der Roboter von Ecovacs zieht ein benetztes Mikrofaser-Vlies über die Scheiben. Ein Sicherungskabel schützt vor einem allfälligen Absturz. Mittels Vakuum hält sich das Gerät am Fenster fest.

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Weg des Putzroboters WinBot 7 (Zeitraffer)
Aus News-Clip vom 09.05.2016.
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Auch der Fensterputzroboter von Sichler hält sich mit einem Vakuum am Fenster fest. Er putzt indem er die Reinigungs-Pads kreisförmig rotiert. Verwirrend für die Juroren: In der Betriebsanleitung steht, dass man das Fenster vorreinigen muss. Für Barbara Winiger, Hauswirtschaftslehrerin an der Berufsschule BBZN Sursee etwas fragwürdig: «Wenn ich schon eine Menge Aufwand habe, um ein Fenster vorzureinigen, dann kann ich es auch von Anbeginn an richtig machen und muss nicht anschliessend noch den Roboter einsetzen und noch weitere Zeit investieren.»

Beide Roboter-Typen erhalten im «Kassensturz»-Test eine schlechte Beurteilung betreffend Putzresultat. Dies zieht die Gesamtnote herunter: 4,1 für Sichler PR-030 V2 und 4,2 für Ecovacs Winbot 930. Beide Geräte seien allerdings leicht in Betrieb zu nehmen und nach dem Einsatz leicht zu reinigen (siehe Testtabelle).

«Die Philosophie von Robotern (noch) nicht verstanden»

Die Firma Limex, die Ecovacs-Roboter vertreibt, schreibt gegenüber «Kassensturz»: Der Fensterputzroboter ist eine Innovation im Haushaltbereich in der Handhabung und in der Anwendung. Das Gerät kann Fensterflächen, Spiegel und andere glatte Glasoberflächen sauber reinigen. Das Gerät braucht Unterstützung bei starken Verschmutzungen und bei Erstreinigungen für ein glänzendes Resultat.» Es brauche ein Umdenken, damit man das Gerät und dessen Leistungsfähigkeit verstehe.

Und Pearl, der Vertreiber von Sichler-Fensterputzroboter sagt bezüglichen den ungenügenden Putzleistungen – vor allem in Ecken: «Die Ecken werden wohl bei jedem Fensterputzroboter ein Problem sein.»

Gute Note für den «Saugwischer»

Das Putzgerät von Vorwerk ist eine Kombination von Einwasch- und Absauggerät. Reinigungsmittel und Wasser werden in einen Tank gefüllt. In einem Arbeitsschritt putzt ein nasses Mikrofasertuch den Dreck von der Scheibe, der Sauger zieht das Schmutzwasser ab. Das Modell Kobold VG 100 von Vorwerk ist mit 399 Franken das teuerste Gerät im Test. Die Jury bewertet den «Saugwischer» in allen Kategorien mit «gut» bis «sehr gut». Gesamtnote 5,3.

Der Testsieger

Unterschiedliche Arten von Fensterputz-Geräten im Kassensturz-Test: Fensterwischer, Fenstersauger und Roboter. Über alle Systeme gesehen, sind das die Top 3: Das Wisch/Saug-Gerät von Vorwerk kommt auf den dritten Platz. Der Fenstersauger von Leifheit auf Platz 2. Und auf Platz 1 schafft es – mit der Note 5,5 der Fenstersauger WV 5 Plus von Kärcher.

So wurde getestet

Die Putzexperten testen jedes Gerät an Innen- und Aussenscheiben mit unterschiedlichen Grössen und Höhen. Sie putzen auch solche Fenster, die sich nicht öffnen lassen und deshalb schwierig zugänglich sind. Als Härtetest tragen die Tester vor jeder Putzrunde Schokoladen-Crème auf die Scheiben auf.

Die Jury

  • Max Spadin, Hauswirtschafts-Lehrer, Berufsschule Chur
  • Barbara Winiger, Hauswirtschafts-Lehrerin, Berufsbildungszentrum Sursee
  • Urs Egger, Design-Ingenieur, Hochschule für Technik Rapperswil
  • Anja Fuchs, Dozentin am Institut für Facility Management, ZHAW Wädenswil
  • Bruno Schnider, Leiter Technik, Wartung und Unterhalt, Kantonsschule Beromünster

Diese Produkte wurden getestet

Kärcher WV 5 Plus, Leifheit Fenstersauger, Vorwerk Kobold VG 100, Miobrill Fensterreiniger, Vileda Fensterwischer mit Stiel, Ha-Ra Fensterreinigungs-Gerät, Black+Decker WW 100, Ecovacs Winbot 930, Sichler PR-030 V2.

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