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Das Restaurant in Arbon, nicht beim Rheinfall.
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Gratis Carfahrt zum R(h)einfall

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Gratis Carfahrt zum R(h)einfall

Laufzeit 11 Minuten 57 Sekunden. , Adrian Zehnder

«Espresso» begleitet die 83-jährige Hörerin Yvonne Härry auf einer gratis Carfahrt. Die Einladung der Firma «Vilsana Marketing »klingt vielversprechend: Ein kostenloses Mittagessen am Rheinfall und 3000 Franken, welche angeblich zur Auszahlung bereit stehen. Eins vorweg: Der Kaffee ist auf Kaffeefahrten nicht gratis, und auch sonst wird einem nur sehr wenig geschenkt.

Kurz vor der Abreise ist Yvonne Härry aus Adliswil vorsichtig optimistisch: «Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass alle Carinsassen 3000 Franken gewonnen haben. Aber man kann ja nie wissen.» In Begleitung des «Espresso»-Redaktors steigt die Dame am frühen Morgen in den Car. Obwohl in der Einladung nichts davon steht, ist beiden klar, dass sie unterwegs zu einer Verkaufsveranstaltung sind. In Zürich steigen weitere Personen zu, der Car nimmt Kurs Richtung Ostschweiz.

Kurzfristige Routenänderung
Schon bald informiert der Chauffeur des neutral beschrifteten Cars seine Passagiere über das neue Ziel: Das Restaurant «Zum weissen Schäfli» in Arbon. In dessen Säli verbringt die Gruppe anschliessend 6 Stunden und lässt Produktpräsentationen über sich ergehen. Vorgestellt werden Matratzenauflagen, Pfannen und Reisen. Dazwischen gibt es das versprochene Mittagessen. Einen salzigen Hackbraten mit Rotkraut. Dazu Kartoffelstock, oder ist es Couscous? Polenta, präzisiert später der Wirt.

3000 Franken für niemanden
Die in der Einladung erwähnten 3000 Franken in bar werden am Schluss der Verkaufsveranstaltung in Form eines Rubel Los «abgegeben». Solche Lose gibt es für einen Franken an jedem Kiosk. Nur wer viel Glück hat gewinnt mehr als tausend Franken. In der Gruppe von Yvonne Härry gewinnt niemand. Die 83 jährige beobachtet, dass im Publikum auch Gäste sind, die einfach froh sind, mal einen Tag verreisen zu können und gemeinsam mit anderen Essen zu können.

Raffinierte Verkäufer - enttäuschte Gäste
Die Verkäufer, allesamt aus Deutschland, verstehen ihr Hand - und Mundwerk. Sie sprechen die potentiellen Kunden emotional an («Geben Sie uns Jungen doch auch einmal eine Chance!»), verknappen das Angebot («Nur solange Vorrat») und lassen munter die (Fantasie-)Preise purzeln. Die Erleichterung ist spürbar als die Verkaufsveranstaltung endlich beendet ist. Ermattet sitzen die Gäste im Car. Dieser fährt auf direktem Weg wieder direkt zurück zu den Einsteigeorten. Der von «Vilsana» versprochene Ausflug an den Rheinfall wurde definitiv zum Reinfall, nicht nur für Yvonne Härry.

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Klauen im Hotel: Nur ein Kavaliersdelikt?

Laufzeit 2 Minuten 44 Sekunden. , Yves Schott / Matthias Schmid

Handtücher, Bademäntel, Badeschlarpen: Hotelgäste bedienen sich bei ihrem Aufenthalt häufig beim Inventar des Hotels. Im Hotel Bellevue in Interlaken erinnert man sich daran, dass ein Gast sogar den Fernseher mitlaufen liess. In den meisten Fällen drücken die Hoteliers ein Auge zu.

Rechtlich gesehen handelt es sich beim Inventar um Eigentum des Hotels. Wer sich als Gast einfach so bedient, begeht deshalb Diebstahl. Bei Gebrauchsgegenständen wie Seifen oder Shampoo rechnen die Hoteliers jedoch damit, dass sie die Gäste mitnehmen. Kleiderbügel mit dem Logo buchen Hoteliers mitunter als Gratiswerbung ab.

Heikler ist die Lage bei Bademänteln. Hier rät z.B. der Verband «Gastrosuisse» den Hotels, am Kleiderbügel ein Preisschild anzubringen. Lässt der Gast den Kleiderbügel einfach mitlaufen ohne zu bezahlen, soll ihm eine Rechnung gestellt, oder die Kreditkarte entsprechend belastet werden.

Mit strafrechtlichen Konsequenzen muss man als Gast nur im Ausnahmefall rechnen, z.B. bei teuren Gegenständen wie einem Fernseher oder einem Bild. Da rechtliche Schritte aufwändig sind und mitunter auch teuer werden können, empfiehlt der Branchenverband «Gastrosuisse», den Gast vorher mindestens zweimal schriftlich zu ermahnen, er solle den Gegenstand zurückbringen oder bezahlen.

Mikrochips als Diebstahlschutz in der Wäsche oder technischen Geräten verwendet wegen des Aufwands übrigens kaum ein Hotel. Effektiver ist ein simpler Trick: Wenn das Hotel auf Logos auf Badetüchern, Bademänteln, Gläser und ähnlichem verzichtet, sinkt bei den Gästen der Drang, ein Souvenir mitlaufen zu lassen.

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