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Mobile Banking: Die Bank in der Hosentasche

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Kontostände abrufen, Einzahlungsscheine scannen, Zahlungen ausführen: Immer mehr Banken bieten ihren Kunden die Möglichkeit, mit dem Smartphone Bankgeschäfte zu erledigen. Experten erachten die Angebote als sicher. Mit der wachsenden Popularität steigt jedoch auch die Aufmerksamkeit von Hackern.

Die Postfinance hat im Herbst den ersten Schritt gemacht. Als erster Finanzdienstleister der Schweiz hat sie ihren Kunden eine App zur Verfügung gestellt, mit der Zahlungen direkt auf dem Mobiltelefon ausgeführt werden können. Die Möglichkeit, Bankgeschäfte von unterwegs auszuführen, nutzen knapp 200'000 Kunden. In den letzten Wochen haben diverse Banken nachgezogen, darunter die Raiffeisen-Bank, die Credit Suisse und die St. Galler und die Aargauer Kantonalbank. Andere Banken wie die Thurgauer und die Zürcher Kantonalbank stehen in den Startlöchern.

Unterschiedliche Angebote
Bei der Raiffeisenbank sind ausser Auslandzahlungen praktisch alle Bankgeschäfte möglich. Da das Mobile Banking bei Raiffeisen ohne eigene App funktioniert, ist es auf den meisten mobilen Geräten nutzbar. Die gemeinsam von der Aargauer und der St. Galler Kantonalbank entwickelte App funktioniert ähnlich. Zahlungen, die aus Sicherheitsgründen eine SMS-Freigabe erfordern, können jedoch nicht direkt auf dem Smartphone ausgelöst werden.

Das Programm der Credit Suisse ist seit Anfang Mai erhältlich, allerdings nur für iPhones des Herstellers Apple. Zudem können im Zahlungsverkehr nur orange Einzahlungsscheine eingescannt und freigegeben werden, andere Zahlungsaufträge sind nicht möglich. Die Einschränkungen sind auf Sicherheitsüberlegungen zurückzuführen. Beim Konkurrenten UBS sind auf Mobiltelefonen noch gar keine Zahlungen möglich, bei der Waadtländer und der Zürcher Kantonalbank lediglich Kontoüberträge.

Mobile Banking (noch) sicherer als E-Banking
Die teilweise Zurückhaltung ist für Experten nachvollziehbar. Zwar sind momentan keine Hackerangriffe auf Mobile-Banking-Kunden bekannt. Laut Ivan Bütler, Sicherheitsexperte des Vereins «ISSS», konzentrieren sich Hacker auf Technologien mit vielen Benutzern. Mit der steigenden Popularität seien erste Betrugsversuche absehbar. Zurzeit seien Bankgeschäfte auf dem Mobiltelefon jedoch sicherer als auf dem Computer, der viel leichter gehackt werden kann.

Auch Pascal Lamia von der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) beim Bund rechnet damit, dass die Bedrohung bald zunehmen könnte. Im Vergleich mit dem Ausland seien jedoch die Schweizer Banken tendenziell vorsichtiger. Dies wirke sich positiv auf die Sicherheit aus. Wichtig sei jedoch auch, dass die Kunden mit dem eigenen Verhalten zur Sicherheit beitragen.

Für Mobile Banking gelten weitgehend die gleichen Sicherheitstipps wie für E-Banking. So sollten etwa Passwörter sorgfältig aufbewahrt und die Software des Geräts auf dem neusten Stand gehalten werden. Allenfalls kann sich auch die Anschaffung eines Virenscanners für das Smartphone lohnen.

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Mobile Banking: Die Bank in der Hosentasche

Laufzeit 9 Minuten 8 Sekunden. , Matthias Schmid

Kontostände abrufen, Einzahlungsscheine scannen, Zahlungen ausführen: Immer mehr Banken bieten ihren Kunden die Möglichkeit, mit dem Smartphone Bankgeschäfte zu erledigen. Experten erachten die Angebote als sicher. Mit der wachsenden Popularität steigt jedoch auch die Aufmerksamkeit von Hackern.

Die Postfinance hat im Herbst den ersten Schritt gemacht. Als erster Finanzdienstleister der Schweiz hat sie ihren Kunden eine App zur Verfügung gestellt, mit der Zahlungen direkt auf dem Mobiltelefon ausgeführt werden können. Die Möglichkeit, Bankgeschäfte von unterwegs auszuführen, nutzen knapp 200'000 Kunden. In den letzten Wochen haben diverse Banken nachgezogen, darunter die Raiffeisen-Bank, die Credit Suisse und die St. Galler und die Aargauer Kantonalbank. Andere Banken wie die Thurgauer und die Zürcher Kantonalbank stehen in den Startlöchern.

Unterschiedliche Angebote
Bei der Raiffeisenbank sind ausser Auslandzahlungen praktisch alle Bankgeschäfte möglich. Da das Mobile Banking bei Raiffeisen ohne eigene App funktioniert, ist es auf den meisten mobilen Geräten nutzbar. Die gemeinsam von der Aargauer und der St. Galler Kantonalbank entwickelte App funktioniert ähnlich. Zahlungen, die aus Sicherheitsgründen eine SMS-Freigabe erfordern, können jedoch nicht direkt auf dem Smartphone ausgelöst werden.

Das Programm der Credit Suisse ist seit Anfang Mai erhältlich, allerdings nur für iPhones des Herstellers Apple. Zudem können im Zahlungsverkehr nur orange Einzahlungsscheine eingescannt und freigegeben werden, andere Zahlungsaufträge sind nicht möglich. Die Einschränkungen sind auf Sicherheitsüberlegungen zurückzuführen. Beim Konkurrenten UBS sind auf Mobiltelefonen noch gar keine Zahlungen möglich, bei der Waadtländer und der Zürcher Kantonalbank lediglich Kontoüberträge.

Mobile Banking (noch) sicherer als E-Banking
Die teilweise Zurückhaltung ist für Experten nachvollziehbar. Zwar sind momentan keine Hackerangriffe auf Mobile-Banking-Kunden bekannt. Laut Ivan Bütler, Sicherheitsexperte des Vereins «ISSS», konzentrieren sich Hacker auf Technologien mit vielen Benutzern. Mit der steigenden Popularität seien erste Betrugsversuche absehbar. Zurzeit seien Bankgeschäfte auf dem Mobiltelefon jedoch sicherer als auf dem Computer, der viel leichter gehackt werden kann.

Auch Pascal Lamia von der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) beim Bund rechnet damit, dass die Bedrohung bald zunehmen könnte. Im Vergleich mit dem Ausland seien jedoch die Schweizer Banken tendenziell vorsichtiger. Dies wirke sich positiv auf die Sicherheit aus. Wichtig sei jedoch auch, dass die Kunden mit dem eigenen Verhalten zur Sicherheit beitragen.

Für Mobile Banking gelten weitgehend die gleichen Sicherheitstipps wie für E-Banking. So sollten etwa Passwörter sorgfältig aufbewahrt und die Software des Geräts auf dem neusten Stand gehalten werden. Allenfalls kann sich auch die Anschaffung eines Virenscanners für das Smartphone lohnen.

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