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Betrugs-Formular in offizieller Aufmachung.
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Phishing-Mail verspricht Steuerrückvergütung

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Das Betrüger-Mail ist getarnt als Mail der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) in Bern. Es verspricht eine Steuerrückerstattung von 254.07 Franken. Die eigenössische Steuerverwaltung warnt ausdrücklich vor diesem Mail.

Klickt man auf den Link, landet man auf einem Formular mit dem Logo der eigenössischen Steuerverwaltung, bei dem man seine Personalien, sein Konto, die Kreditkartennummer und die Kartenprüfziffer angeben soll. Dieses sieht täuschend echt aus.

Die eigenössische Steuerverwaltung verwende jedoch nie E-Mails um Forderungen gegenüber Steuerpflichtigen geltend zu machen, sagt Beat Furrer, Leiter Kommunikation. «Wir wenden uns nur per Brief an die Steuerpflichtigen und erwähnen immer eine Dossiernummer.» Vertrauliche Informationen würden zudem nie per E-Mail abgefragt.

Die ESTV hat auf ihrer Internetseite bereits einen Warnhinweis aufgeschaltet. «Bis jetzt haben sich bereit mehrere 100 Personen gemeldet, welche dieses Betrüger-Mail erhalten haben», sagt Furrer. Ihm ist auch ein Fall bekannt, wo eine Person das täuschend echt aussehende Formular ausgefüllt hat. In diesem Fall muss man sofort seine Kreditkarte sperren. Den Betrügern geht es nämlich darum, an möglichst viele Kreditkartennummern zu gelangen.

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Feuerbrand: Neue Apfelsorte lässt auf sich warten

Laufzeit 5 Minuten 36 Sekunden. , Muriel Jeisy

Die beliebteste Apfelsorte in der Schweiz ist Gala. Über eine halbe Million Tonnen dieser Äpfel werden jährlich produziert und konsumiert. Das grosse Problem: Gala-Äpfel sind wie andere Sorten sehr anfällig auf Feuerbrand. Forscher versuchen deshalb schon länger, eine neue, robustere Sorte zu kreieren.

Die neue Sorte soll dem Gala-Apfel ähnlich sein: Eine schöne Farbe muss sie haben, knackig soll sie sein und lange haltbar. Markus Kellerhans, Apfelzüchter der Forschungsanstalt Agroscope in Wädenswil (ZH): «Wir haben schon einige Sorten in der Pipeline. Bis eine davon auf den Markt gebracht werden kann, dauert es aber noch ein paar Jahre.»

Noch nicht reif für den Markt
Bis zu 3 Jahren geht es gemäss Kellerhans noch, bis eine neue Apfelsorte in die Produktion geht. Dann wiederum braucht es 3 bis 5 Jahre, bis die Bäume Früchte abwerfen, die man in den Handel bringen kann. Markus Kellerhans gibt zu bedenken, dass es ausserdem ein paar Jahre geht, bis die Konsumenten eine neue Apfelsorte kennen und akzeptieren. «Es reicht nicht, wenn man die Äpfel ins Regal wirft und sagt, die seien besser, weil sie weniger anfällig auf Feuerbrand sind.»

Weiter auf Antibiotika angewiesen
Im Moment gibt es noch keine ideale Apfelsorte, die resistent - oder zumindest resistenter - ist gegen Feuerbrand. Das heisst, viele Bäume müssen nach wie vor mit Antibiotika behandelt werden, damit sie nicht kaputt gehen wegen der Pflanzenkrankheit. Deshalb ist es auch immer möglich, dass Äpfel von behandelten Bäumen Rückstände solcher Mittel vorweisen. Eva Reinhard, Vizedirektorin des Bundesamts für Landwirtschaft, beruhigt aber:«Die möglichen Rückstände in den Äpfeln sind so minim, dass sie kein Problem für die Gesundheit sind.»

Mit Bio auf Nummer sicher
Schon in der Obstplantage werden Äpfel, die für den Verkauf bestimmt sind, vom Schweizerischen Obstverband kontrolliert. In den Läden machen dann zusätzlich noch Kantonschemiker Stichproben. Wenn die Antibiotika-Rückstände den Grenzwert übersteigen, dann werden die Früchte aus dem Laden genommen und der Obstbauer bekommt ein Verkaufsverbot. Wer trotz allem Angst hat, der muss auf Bio-Äpfel umsteigen. Die sind garantiert unbehandelt.

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Einkaufen rund um die Uhr?

Laufzeit 8 Minuten 14 Sekunden. , Simon Thiriet
Immer wieder kommt es in der Schweiz zu Forderungen nach liberalisierten Ladenöffnungszeiten. Die Befürworter finden es unfair, dass momentan z.B. Tankstellen am Sonntag geöffnet haben dürfen, Warenhäuser aber nicht. Gegner möchten den Sonntag für die Familie und das Sozialleben freihalten. «Espresso» fragt bei Direktbetroffenen nach.

Am Sonntagnachmittag sind die Läden im Bahnhof SBB in Basel gut gefüllt. In den Einkaufskörben landen Pralinés, Bücher oder Kleider. Beim Personal ist der Sonntag als Arbeitstag unterschiedlich beliebt. «Am Sonntag habe ich sowieso nichts vor, da bin ich froh, wenn ich arbeiten kann», meint eine Studentin. Gleich gegenüber arbeitet eine Verkäuferin im Kleiderladen und ist weniger erfreut. «Ich würde sonntags gerne ausschlafen oder mich mit meinen Freundinnen treffen.»

Solche Aussagen sind Wasser auf die Mühlen der Gewerkschaften. Diese lehnen eine Ausweitung der bestehenden Ausnahmeregelungen (Tankstellen, Bahnhofläden und Familienbetriebe dürfen sonntags geöffnet sein) vehement ab. So leide das Sozialleben unter vermehrter Sonntagarbeit. Zudem bestünde gar kein Bedarf, auch noch sonntags einkaufen zu gehen. «Aber natürlich gewöhnt man sich daran sobald es möglich ist, auch am Wochenende rund um die Uhr einzukaufen», gibt Franziska Stier von der Gewerkschaft Unia zu bedenken.

Die Befürworter kommen vor allem aus dem Kreis der Gewerbler und Detaillisten. Hier wird vor allem ein Argument immer wieder ins Feld geführt: Es sei unfair, dass Bahnhöfe und Tankstellen sonntags geöffnet sein dürfen, ein Laden in der Ortschaft jedoch nicht. Mathias F. Böhm (Geschäftsführer «Pro Innerstadt» Basel) sorgt sich nicht, dass sonntägliche Arbeitszeiten das Sozialleben verschlechtern würden. «Ich habe 15 Jahre in der Gastronomie und im Detailhandel gearbeitet. Man muss sich einfach das Leben anders einteilen und der Freundeskreis verändert sich.»

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