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Postverordnung: Vor- und Nachteile für Kunden

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Ab 1. Oktober müssen Postkunden nichts mehr bezahlen, wenn sie die Weitergabe ihrer Adresse verlangen. Die neue Postverordnung kann für Kunden auch Nachteile bringen: Die Post darf ihr Netz für Bar-Einzahlungen am Schalter nämlich abbauen.

Wer umzieht und nicht will, dass die Post die neue Adresse den Absendern weitergibt, kann das ab Oktober gratis verlangen. Die Postangestellten müssen die Kunden auf diese Möglichkeit hinweisen. Diese Änderung ist ein Erfolg für den Schweizer Datenschutzbeauftragten Hanspeter Thür. Er setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Postkunden bestimmen können, was mit ihren Daten passiert. Gegenüber «Espresso» äussert sich Thür zufrieden: «Diese Regelung für die Post ist vernünftig und im Interesse des Kunden.» Aber, warnt Thür, wer wolle, dass seine Adresse nicht in den Datenhandel gelange, müsse aktiv werden und seine Adresse auch bei anderen Stellen blockieren.

Einschränkung bei Einzahlungen
In der neuen Postverordnung des Bundesrats heisst es aber auch, das Netz von Poststellen, bei denen man Bareinzahlungen machen kann, müsse nicht mehr so dicht sein. Für Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, ein Fehlentscheid: «Bareinzahlungen sind immer noch sehr beliebt. Nicht nur bei den älteren Menschen, auch bei den Jungen. Diese haben ihre Finanzen so besser im Griff.» Die Konsumentenschützerin befürchtet, dass der Service Public noch mehr eingeschränkt wird. Sie will deshalb genau beobachten, was passiert, wenn die Post zur Aktiengesellschaft wird.

Keine Bar-Einzahlung in Agenturen
«Bei klassischen Poststellen werden Bar-Einzahlungen mit Einzahlungsschein oder mit dem gelben Büchlein weiterhin möglich sein», sagt Postfinance-Sprecher Marc Andrey. Nicht möglich seien Bar-Zahlungen bei Post-Agenturen, die zum Beispiel in Dorfläden oder Apotheken untergebracht sind.

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Postverordnung: Vor- und Nachteile für Kunden

Laufzeit 4 Minuten 9 Sekunden. , Muriel Jeisy

Ab 1. Oktober müssen Postkunden nichts mehr bezahlen, wenn sie die Weitergabe ihrer Adresse verlangen. Die neue Postverordnung kann für Kunden auch Nachteile bringen: Die Post darf ihr Netz für Bar-Einzahlungen am Schalter nämlich abbauen.

Wer umzieht und nicht will, dass die Post die neue Adresse den Absendern weitergibt, kann das ab Oktober gratis verlangen. Die Postangestellten müssen die Kunden auf diese Möglichkeit hinweisen. Diese Änderung ist ein Erfolg für den Schweizer Datenschutzbeauftragten Hanspeter Thür. Er setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Postkunden bestimmen können, was mit ihren Daten passiert. Gegenüber «Espresso» äussert sich Thür zufrieden: «Diese Regelung für die Post ist vernünftig und im Interesse des Kunden.» Aber, warnt Thür, wer wolle, dass seine Adresse nicht in den Datenhandel gelange, müsse aktiv werden und seine Adresse auch bei anderen Stellen blockieren.

Einschränkung bei Einzahlungen
In der neuen Postverordnung des Bundesrats heisst es aber auch, das Netz von Poststellen, bei denen man Bareinzahlungen machen kann, müsse nicht mehr so dicht sein. Für Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, ein Fehlentscheid: «Bareinzahlungen sind immer noch sehr beliebt. Nicht nur bei den älteren Menschen, auch bei den Jungen. Diese haben ihre Finanzen so besser im Griff.» Die Konsumentenschützerin befürchtet, dass der Service Public noch mehr eingeschränkt wird. Sie will deshalb genau beobachten, was passiert, wenn die Post zur Aktiengesellschaft wird.

Keine Bar-Einzahlung in Agenturen
«Bei klassischen Poststellen werden Bar-Einzahlungen mit Einzahlungsschein oder mit dem gelben Büchlein weiterhin möglich sein», sagt Postfinance-Sprecher Marc Andrey. Nicht möglich seien Bar-Zahlungen bei Post-Agenturen, die zum Beispiel in Dorfläden oder Apotheken untergebracht sind.

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Pures Gold aus Abfall

Laufzeit 3 Minuten 17 Sekunden. , Tobias Fischer

Schweizer Kehricht-Deponien sind wahre Goldgruben: Jedes Jahr landet Gold im Wert von über 10 Millionen Franken im Kehricht - und damit letztlich in den Rückständen der Verbrennungsanlagen (KVA). Die Folge: Die KVA-Schlacke enthält gleich viel Gold wie Golderz, das in Minen abgebaut wird.

Wie bringt man das Gold aus der Schlacke? Die Forschung läuft auf Hochtouren, auch an der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR). Rainer Bunge, Leiter der Fachgruppe Rohstoffe und Verfahrenstechnik: «Wir sind mit Schweizer Firmen daran, das Gold aus der Schlacke zurückzugewinnen. Und wir sind schon recht weit mit diesen Projekten.»

250 Kilogramm pro Jahr
Eine Tonne KVA-Schlacke enthalte 0,5 bis 1 Gramm Gold. «Der Goldgehalt ist damit im oberen Bereich dessen, was heute als abbauwürdiges Erz gilt», sagt Rainer Bunge. Pro Jahr gelangen in der Schweiz rund 250 Kilogramm Gold in die Kehrichtverbrennung. Einerseits sind es grössere Stücke wie Münzen oder Schmuck, die wohl nicht absichtlich im Kehricht landen, anderseits geht es um kleine Gold-Teile: Gold-Folien von Chip-Karten zum Beispiel oder Gold-Beschichtungen von elektronischen Bauteilen.

Vertrauliche Projekte
Wie die Gold-Rückgewinnung genau abläuft, verrät Rainer Bunge nicht: «Weil es hier um ganz innovative Entwicklungen geht und Patente hängig sind, sind wir an Vertraulichkeit gebunden.» Ganz grundsätzlich arbeite man bei der Metall-Rückgewinnung aber immer mit jenen Eigenschaften, die das Metall von der Schlacke unterscheiden. Dazu gehört das spezifische Gewicht (beim Metall ist es höher) oder die elektrische Leitfähigkeit (Metalle sind leitfähig).

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Handys: Aus Alt mach Geld

Laufzeit 3 Minuten 32 Sekunden. , Jürg Tschirren

8 Millionen alte Handys liegen unbenutzt in Schweizer Schubladen, so die Schätzung. Und von da wandern sie nach einer Weile in den Abfall - schlecht für die Umwelt und schlecht fürs Portemonnaie. Wir zeigen, wie man aus alten Handys Geld macht oder sie zumindest richtig entsorgt.

Fast 3 Millionen Handys werden jedes Jahr in der Schweiz verkauft. Und nur ein Fünftel davon findet den Weg ins Recycling. Statt ein altes Handy lange aufzubewahren und irgendwann doch in den Abfall zu werfen, gibt es bessere Möglichkeiten: Sinnvoll entsorgen - oder zu Geld machen.

Alter und Zustand sind entscheidend
Verschiedenen
Webseiten bieten an, gebrauchte Handys gegen Bares zu tauschen. Ähnliche Angebote gibt es auch von Orange und Mobilezone. Überall erhält man in etwa gleichviel für sein altes Gerät: Maximalpreise von 200 Franken oder mehr gibt es höchstens für Modelle, die noch so gut wie neu sind. Wer dagegen ein iPhone der ersten Generation mit ein paar Kratzern auf dem Display verkaufen will, muss schon mit 10 Franken zufrieden sein.
Keine Traumpreise also - aber immerhin sind sie fix. Ein Vorteil gegenüber Auktionsplattformen wie Ricardo oder Ebay, wo die Schwemme der angebotenen alten Handys die Aussicht auf ein lukratives Auktionsergebnis in den letzten Jahren haben sinken lassen.

Ausrangierte Handys im Ausland verkaufen
Der Kauf der alten Geräte kann sich für die oben genannten Anbieter lohnen (bzw. für die Drittfirmen, mit denen sie zusammenarbeiten): Sie bereiten die Handys wieder auf und verkaufen sie mit Gewinn im Ausland. Dort kann sich der tieferen Kaufkraft wegen nicht jeder ein neues Gerät leisten kann. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Schweizer gönnt sich alle eineinhalb Jahre ein neues Handy.

Wer beim Verkauf des alten Geräts auf Gewinn verzichten will, kann auch die Aktion Solidarcomm nutzen, welche die Organisation Terre des hommes zusammen mit Swisscom und anderen Partnern durchführt: Alte Handys werden an Swisscom-Verkaufsstellen gesammelt, im Rahmen eines Wiedereingliederungsprogramms aufbereitet und schliesslich im Ausland verkauft. Der Gewinn der Aktion kommt Terre des hommes zu Gute.

Rezyklieren, nicht wegwerfen
Der Kauf der alten Geräte kann sich auch lohnen, weil in Handys viele wertvolle Materialien stecken: Von seltenen Erden über Kupfer, Silber bis zu Gold und Platin. All das ist im Gerät zwar nur in winzigen Mengen vorhanden - aber bei gut 3 Millionen neuen Geräten pro Jahr kommt so einiges zusammen.
Landen die Handys aber im Abfall, werden die edlen Metalle zu schlimmen Umweltverschmutzern. Darum müssen die Geräte richtig rezykliert werden (gut die Hälfte eines Handys lässt sich wiederverwerten). Wo sich die Abgabestellen befinden, zeigt die Karte des SWICO-Verbandes.

Alte Handys können beim Kauf eines neuen auch einfach zurückgegeben werden. Denn wie bei anderen elektronischen Geräten ist auch im Preis eines Mobiltelefon die vorgezogene Recyclinggebühr enthalten.

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