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Regenschutz im Härtetest: Auch günstige Jacken halten dicht
Aus Kassensturz vom 26.09.2017.
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Sport, Freizeit & Outdoor Regenschutz im Test: Auch billige Regenjacken sind gut

Mit einer Regenjacke zum Zusammenfalten ist man in allen Lebenslagen vor Regen geschützt – sofern die Jacken wasserdicht sind. Ein Test von «Kassensturz» zeigt, dass viele der kompakten Jacken überraschend gut vor Regen schützen.

Testtabelle

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Testtabelle.

Die detaillierten Testresultate finden Sie hier.

Der Test von «Kassensturz» und «Saldo» zeigt: Die meisten leichten Regenjacken schützen gut vor einem mittelschweren Regen. Sieben Jacken erhalten die Gesamtbewertung «gut», eine erzielt sogar ein «sehr gutes» Resultat. Die beiden «genügenden» Jacken zeigen Schwächen bei der Atmungsaktivität bzw. beim Regenschutz.

Billig kann gut sein

Erfreulich: Viel Geld kostet ein guter Regenschutz nicht. Die zweitbeste Jacke im Test, die «Regenjacke» der Eigenmarke 46N von Ochsner Sport, ist für weniger als 50 Franken zu haben. Und auch die mit 34.90 Franken billigste Jacke im Test, Trevolution «Packable Jacket» von SportXX erhält ein «gutes» Gesamturteil. Einzige Schwachstelle: Nach fünfmaligem Waschen ist die Wasserdichtigkeit nur noch «genügend». Der Testsieger «Precip Jacket Nano Pro» von Marmot erreicht in der Gesamtbewertung sogar ein «Sehr gut». Sie kostet aber stolze 130 Franken.

Weniger Regenschutz nach dem Waschen

Service:

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Von den zehn getesteten Regenjacken schützen vor dem Waschen neun «gut» oder «sehr gut» vor Regen (siehe unten: «So wurde getestet»). Nur die «Regenjacke packable» von K-Tec schneidet im Labor bei diesem Kriterium lediglich mit «Genügend» ab.

Aber nach fünfmal waschen lässt der Schutz bei jeder zweiten Regenjacke nach. Das trifft auch auf den Testsiegerzu: Bei Marmot «Precip Jacket Nano Pro» verschlechtert sich die Wasserdichtigkeit deutlich.

Schwachstelle Nähte

Die Nähte können eine Schwachstelle der Jacken sein. Durch die Einstiche wird das wasserdichte Material bei der Produktion wasserdurchlässig und muss mit einem Klebeband wieder abgedichtet werden. Die Nähte der K-Tech «Regenjacke packable» lassen den Regen am schnellsten durch. Und dies, obwohl der Stoff eigentlich sehr wasserdicht ist.

Viele atmungsaktive Jacken

Wer schwitzt, wird von innen nass – da hilft auch ein guter Schutz vor Regen nicht viel. Erfreulich ist deshalb das Resultat beim Kriterium Atmungsaktivität: Je vier der zehn Jacken schneiden hier mit «gut» oder «sehr gut» ab. «Ungenügend» in der Atmungsaktivität ist nur «Outdoor Rain Protection» von NRG, im Manor für 39.90 Franken erhältlich. Immerhin «genügend» in diesem Kriterium ist «Lamjung» von Sherpa Outdoor für 89 Franken.

Sehr scheuerbeständig

Neun von zehn Jacken sind sehr robust. Das zeigt der Scheuertest. Nur die 130 Franken teure Jacke «Meran» von Pro-X-Elements schneidet hier mit «ungenügend» ab. Testleiter Ralf Sontheim relativiert dieses Resultat allerdings: Beim strengen Normtest gelte ein Material schon dann als beschädigt, wenn zwei Fäden gebrochen seien. Von blossem Auge sei dies aber kaum erkennbar. Da es sich hier um einen sehr dicht gewebten Stoff handle, bleibe auch diese Jacke durchaus alltagstauglich.

Nur mit 30 Grad waschen

Beim Waschen hielten sich die Tester an die Waschhinweise auf dem Etikett. Bei 30 Grad blieben alle Klebebänder, welche die Nähte abdichten, unversehrt. Doch ein Versuch im 40-Grad-Waschgang zeigte: Schon eine geringe Erhöhung der Temperatur kann zu viel sein, das abdichtende Naht-Tape löste sich hier beim Waschen.

So wurde getestet

Wasserdichtheit
Nähte: Die Experten schnitten Stoffteile mit Naht aus der Jacke und überprüften sie in einem hydrostatischen Wasserdruckversuch. Dabei wurden sie stetig steigendem Wasserdruck ausgesetzt, bis sich drei Tropfen auf der Rückseite der Jacke zeigten.

Oberfläche: Vier Stoffstücke jeder Regenjacke wurden während einer Stunde mit 60 Litern Wassertropfen pro Quadratmeter beregnet. Das entspricht einem mittelstarken Regen. Danach wurde gemessen, wie viel Wasser durch den Stoff dringt. Die Wasserdichtheit wurde im Neuzustand und nach fünf Wäschen überprüft.
AtmungsaktivitätDie Laborexperten legten den Stoff auf eine 35 °C warme Metallplatte, welche die Haut simuliert. An deren Oberfläche verdampfte Wasser: Je mehr Wasserdampf den Jackenstoff passieren konnte, desto besser ist die Atmungsaktivität.
ScheuerfestigkeitIm Martindale-Scheuertest wurden vier Stoffstücke jeder Jacke gegen ein Wollgewebe gescheuert, bis zwei Fäden beschädigt, bzw. 100.000 Touren erreicht waren.
Massänderung beim WaschenDie Tester massen die Jacke vor und nach dem Waschen aus. Danach wurde beurteilt, wie stark die einzelnen Teile eingegangen waren.

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