«Die Hausfrau wollte wissen, was in der Waschmaschine passiert», sagt Kulturhistoriker Hans Peter Treichler, «ob nichts kaputt geht.» Das Fenster in der Türe hat sich mit der Zeit durchgesetzt. Viele Leute finden es praktisch, zu sehen, ob der Schleudergang fertig ist, oder ob überhaupt Wasser in die Waschmaschine kommt.
Technische Vorteile
Nicht nur das Fenster in der Türe hat sich durchgesetzt, auch der Ort der Türe. Waren früher viele Maschinen «Toploader», die man von oben einfüllt, gibt es heute mehr «Frontloader», bei denen man die Wäsche von vorne einfüllt.
Das hat klare technische Vorteile. Peter Pfenniger entwickelt bei V-Zug Textil-Waschmaschinen und erklärt, ein «Frontloader» sei effizienter konstruiert als ein «Toploader».
Und man könne die Wäsche besser schleudern. «Ein Frontloader macht beim Schleudergang 1600 Umdrehungen und mehr - das ist heute Standard», sagt Pfenniger. Eine Maschine, die man oben einfülle, mache beim Schleudern höchstens 1200 Umdrehungen.
Glas beim Schleudern ideal
Das Fenster aus Glas ist aber nicht nur ein Guckloch, es erfüllt auch wichtige Aufgaben. So dient es beim Waschgang als «stehendes Element», an dem sich die Wäsche reiben kann. «Glas ist hart, aber glatt, deshalb ist es dafür ideal», so Peter Pfenniger von V-Zug. Ausserdem sei es ein gutes Material, um die Türe abzudichten.
Kein Sichtfenster bei Geschirrspüler
Im Gegensatz zu Waschmaschinen hat es bei Geschirrspülern kein Fenster in der Türe. «Der Hauptgrund dafür ist sicher psychologisch», sagt Kulturhistoriker Treichler. Niemand wolle herumschwimmenden Speiseresten zuschauen.
Der Waschmaschinen-Entwickler Pfenniger nennt einen anderen Grund: Geschirrspüler seien in den Küchen integriert und man wolle homogene Küchenfronten schaffen, damit alles zusammenpasse.