Zum Inhalt springen

Header

Audio
Gut 80 Prozent des weltweiten Mail-Verkehrs soll aus Spam-Mails bestehen
abspielen. Laufzeit 14 Minuten 43 Sekunden.
Inhalt

Spam: Aus den Augen, nicht aus dem Sinn

Download

Einzelne Beiträge

Zum Audio

Spam: Aus den Augen, nicht aus dem Sinn

Laufzeit 7 Minuten 14 Sekunden. , Jürg Tschirren

Von unerwünschten Werbemails sind E-Mail-Nutzer heute fast verschont. Doch der Schein trügt: Das Problem ist nicht aus der Welt geschafft. Das Spam-Volumen hat in den letzten Jahren zugenommen. Und das bereitet den E-Mail-Providern Sorgen.

Beispiel Bluewin: Weil die Server des Swisscom-E-Mail-Dienstes derzeit mit Spam überschwemmt werden, konnten Kunden dort Anfang Februar nur unter erschwerten Bedingungen auf ihr E-Mail-Konto zugreifen. Kein Wunder: Die Spam-Belastung ist so gross, das mittlerweile über 80 Prozent des weltweiten E-Mail-Verkehrs aus den lästigen Werbe-Mails bestehen soll. Erst im Jahr 2011 flachte das Wachstum erstmals ab.

Swisscom ist nicht der einzige E-Mail-Provider, dem die Flut von Spam-Mails zu schaffen macht. Auch bei Sunrise, Cablecom und Co. laufen die Spam-Filter auf Hochtouren, um die Kundschaft vor unerwünschter Werbung zu schützen - eine Pflicht, die den Providern in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben ist.

Wenn der eigene Computer Spam verschickt
Dank mehr Rechenpower sind diese Filter in den letzten Jahren immer wie besser geworden. Mails können in Echtzeit analysiert und - sind bestimmte Kriterien erfüllt - direkt aussortiert werden. Die Provider halten sich bedeckt, wie sie dabei genau vorgehen. Zwischen ihnen und den Spammern laufe eine Art Katz-und-Maus-Spiel, bei dem es unklug wäre, einen hart errungenen technischen Vorteil aufs Spiel zu setzen, heisst es.

Weil bei der Spam-Erkennung auch Listen zum Einsatz kommen, die Mails anhand ihrer Absender-Adresse sofort aussortieren können, werden häufig Computer von ahnungslosen Privatpersonen zum verschicken von Spam eingesetzt. Diese Computer werden von den Spammern praktisch ferngesteuert, nachdem sie mit schädlicher Software infiziert wurden. Der Spam-Versand erfolgt, ohne dass der Computerbenutzer davon etwas mitbekommt.

Tipps und Tricks gegen Spam
Um an die E-Mail-Kontodaten von Privatpersonen zu kommen, setzten Spammer in letzter Zeit auch auf sogenannte Phishing-Attacken, erzählt Michel Renfer vom Provider QuickLine in Biel. Dabei meldet sich ein fiktiver Help-Desk per Telefon und fragt nach Login und Passwort. Ist die Phishing-Attacke erfolgreich, verfügt der Spammer danach über ein unverdächtiges Email-Konto, das in keiner Provider-Block-Liste aufgeführt ist.

Dagegen schützt man sich, indem niemals am Telefon Kundendaten preisgegeben und auch Mails von angeblichen Hilfspersonen, die nach Logindaten fragen, nicht beantwortet werden. Weitere Tipps, wie sich gegen Spammer und Spam zu wehren, finden sich im Internet. Etwa bei der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität KOBIK, der Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI oder dem Bundesamt für Kommunikation BAKOM.

Zum Audio

Listerien: Migros ruft Crevetten zurück

Laufzeit 1 Minute 53 Sekunden. , Philip Kempf

Wieder Listerien-Alarm bei der Migros: Nachdem vor drei Wochen Quorn-Produkte zurückgerufen werden mussten, sind jetzt Crevetten von den krankheitserregenden Bakterien befallen.

Die krankheitserregenden Listerien seien bei einer Migros-internen Stichprobenkontrolle in gekochten Zucht-Crevetten «Tail-on» aus Indonesien gefunden worden. Dies teilt die Migros mit. Die betroffenen 500 Gramm-Packungen tragen die Migros-Artikelnummer 2514.008.000.00.

Aus Sicherheitsgründen rufe Migros nun alle Crevetten in 500 Gramm-Schalen zurück, wie die Migros-Sprecherin Monika Weibel erklärt. Der Grossverteiler fordert die Kunden auf, die Schalentiere nicht mehr zu essen. Die befallenen Crevetten waren in allen grösseren Filialen im Angebot und weisen folgende Datierungen auf:

- verkaufen bis 19.02.2012, verbrauchen bis 20.02.2012
- verkaufen bis 20.02.2012, verbrauchen bis 21.02.2012
- verkaufen bis 21.02.2012, verbrauchen bis 22.02.2012
- verkaufen bis 22.02.2012, verbrauchen bis 23.02.2012
- verkaufen bis 23.02.2012, verbrauchen bis 24.02.2012

Bis ein Dutzend Listerien-Tote pro Jahr

Listeriose-Bakterien sind weltweit verbreitet. In der Schweiz werden dem Bundesamt für Gesundheit pro Jahr 20 bis 60 Fälle gemeldet. Die Bakterien können gesundheitliche Probleme verursachen. Gemäss Bund liegt die Sterblichkeit bei den gemeldeten Listeriose-Fällen bei 20 Prozent.

Bei Personen mit normalen Abwehrkräften treten häufig grippeähnliche Symptome und Durchfall auf. Bei geschwächtem Abwehrsystem können die Erreger vor allem Hirnhautentzündung, Blutvergiftung oder Lungenentzündung hervorrufen. Schwangere Frauen können bei einer Infektion unter Umständen eine Fehlgeburt erleiden. Beim neugeborenen Kind besteht die Gefahr einer Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung.

Zum Audio

Apotheken: Es geht auch ohne Taxe

Laufzeit 4 Minuten 11 Sekunden. , Maria Kressbach

Nicht alle Apotheken verrechnen die sogenannten Apothekertaxen. «Espresso» sagt, welche Geschäfte rezeptpflichtige Medikamente günstiger abgeben und ihre Kunden trotzdem beraten.

Seit 2001 werden Leistungen, die Apotheken bei der Abgabe von rezeptpflichtigen Medikamenten erbringen, nicht mehr über die Medikamenten-Marge abgegolten. Das heisst: Die Medikamentenpreise wurden teilweise gesenkt. Dafür können Apotheker ihre Dienstleistungen separat mit speziellen Taxen verrechnen.

Gemeint sind jene Taxen, die in Rechnung gestellt werden, wenn der Apotheker zum Beispiel das ärztliche Rezept kontrolliert oder das Patientendossier nachführt, damit keine unerwünschten Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln entstehen. Pro rezeptpflichtigem Medikament kann ein Apotheker 4.30 Franken verlangen und pro Einkauf noch einmal 3.25 Franken.

Adressliste von günstigen Apotheken online
Doch nicht alle Apotheken verrechnen diese Pauschalen. «Espresso» hat vor einem Monat Hörerinnen und Hörer gebeten, solche Apotheken mit Sparpotenzial zu melden. Und es kam einiges zusammen. Damit konnte die Redaktion eine Adressliste aktualisieren und ergänzen, für welche die Stiftung für Konsumentenschutz die Grundlage lieferte. Die Liste kann vom Internet heruntergeladen werden und soll nun regelmässig ergänzt werden.

Auffällig ist: Versandapotheken und einige Apotheken-Ketten mit Filialen in der ganzen Schweiz verrechnen durchwegs keine Taxen. Aber es gibt durchaus auch kleine Dorf- und Quartierapotheken, die darauf verzichten. Dort gilt das meist aber nur, wenn der Kunde bar bezahlt, weil so der Büro- und Administrationsaufwand gering ist.

Apotheker setzen auf Kundenbindung
Auf Anfrage von «Espresso» erklärten die meisten Apotheker, dass sie auf die Verrechnung ihrer Dienstleistungen verzichten, weil die Beratung ein wichtiger Bestandteil ihres Berufes sei und sie ihren Kunden diese Dienstleistung weiterhin kostenlos anbieten wollen. Und offenbar funktioniert das Geschäft auch ohne Taxen: Die einen Apotheker zählen einfach auf mehr Kundschaft, wie zum Beispiel Michael Schröter, Geschäftsführer der Apotheke im Zentrum im bernischen Kirchberg: «Wir erleben es täglich, dass unsere Kunden uns als erste Ansprechperson im Gesundheitswesen mit niedriger Zugangsschwelle sehr schätzen. Sie können durch den Gang in die Apotheke Kosten sparen. Und je mehr zufriedene Kunden wir haben, umso besser geht es uns.»

Andere Apotheker versuchen die rezeptflichtigen Medikamente querzusubventionieren. So auch Stefan Gräub, Inhaber der Apotheke am Marktplatz in Büren: «Der Mix zwischen rezeptpflichtigen Präparaten und Produktegruppen, die eine höhere Marge generieren ist sehr wichtig.» Seine Apotheke hat sich im Bereich der Komplementärmedizin einen Namen gemacht. Auf diesen Produkten hat Gräub einen grösseren Verdienst. Und er kann so seine Kunden ganzheitlich betreuen.

Gute Beratung auch ohne Verrechnung
Aber werden Kunden nun weniger gut beraten, wenn sie ein rezeptpflichtiges Medikament beziehen und der Apotheker für seine Arbeit nichts verrechnet? «Nein, auf keine Weise», meint Michael Schröter, «Wir sind zu Qualität und Sicherheit verpflichtet und können dieser Verantwortung nicht entbunden werden. Sämtliche Prozesse werden trotzdem eingehalten.» Und auch Stefan Gräub versichert: «Wir wenden für unsere Beratung so viel Zeit auf, wie nötig. Uns macht es ja auch mehr Spass, wenn dem Kunden geholfen werden kann.»

In der Branche ist die Meinung geteilt. Dass Apotheken, die Taxen verrechnen, nicht immer Freude haben an ihren Berufskollegen, die nichts verrechnen, wurde gegenüber «Espresso» mehrfach bestätigt. Viele sind aber der Meinung, dass jeder selber wissen müsse, wie er sein Geschäft führt. Und schliesslich findet auch die Pharmasuisse - die Dachorganisation der Apotheken - dass dies in der Verantwortung jedes einzelnen Geschäfts liege.

Weitere günstige Apotheken gesucht
Und so entscheidet dann auch jeder Kunde für sich, ob er sparen will oder nicht. Die von «Espresso» aktualisierte Adressliste hilft dabei, günstige Apotheken in Ihrer Nähe zu finden. Falls Sie weitere Apotheken mit Sparpotenzial kennen, dann melden Sie sich bei uns unter
espresso@drs1.ch

Mehr von «Espresso»