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Online-Bookshops im Test: Überraschende Preisunterschiede
Aus Kassensturz vom 10.12.2013.
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Kassensturz-Tests Grosse Unterschiede bei Online-Bookshops

Vergleichen lohnt sich beim Bücherkauf im Internet. Der teuerste Online-Buchhändler im «Kassensturz»-Test ist fast fünfzig Prozent teurer als der günstigste. Häufig versprechen die Buchhändler zu viel. Jedes fünfte Buch kommt später als versprochen.

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Grosse Unterschiede bei Online-Buchshops
aus Espresso vom 10.12.2013. Bild: keystone
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Schon die versprochenen Lieferzeiten könnten unterschiedlicher nicht sein. Beim gleichen Buchtitel finden Kunden in verschiedenen Shops folgende Angaben: «sofort lieferbar», «in 2-3 Arbeitstagen versandbereit» oder den Hinweis auf eine Lieferverzögerung ohne Angabe einer Frist.

Zudem sind schwammige Aussagen wie «in der Regel versandbereit» leider sehr häufig. Der Kunde muss in so einem Fall selbst nachrechnen, wann das Paket bei ihm ankommen könnte. Die Lieferversprechen sind undeutlich formuliert.

Umso ärgerlicher, wenn die Bücher dann auch noch viel später ankommen, als der Kunde dies erwartet. Im «Kassensturz»-Test lieferten die Buchläden 12 der 64 bestellten Bücher nicht in der versprochenen Zeit. Einige Bücher wurden erst nach drei Wochen geliefert.

Sieben Schweizer Händler gegen Amazon

Im Test hat «Kassensturz» acht Artikel bestellt, sechs Bücher und zwei DVDs. Dabei waren Bestseller, aber auch weniger gefragte Artikel. Jeder Artikel wurde einzeln bestellt. Die wichtigsten Testkriterien: Wer liefert am günstigsten, am schnellsten und hält dabei die versprochenen Fristen ein?

Bestellt wurde gleichzeitig bei acht verschiedenen Online-Shops: beim US-Konzern Amazon, bei den Online-Shops von fünf Schweizer Buchläden und bei zwei reinen Internet-Händlern aus der Schweiz.

Am schnellsten lieferte Books.ch, der Online-Shop des Buchhändlers Orell Füssli (genügende Gesamtnote 4,6). Nach vier Tagen waren alle Bücher und DVDs da. Ebenfalls rasch lieferten die Buchhändler Ex Libris, Thalia und Buchhaus.ch (Lüthy, Balmer, Stocker).

Positiv überrascht hat Cede.ch. Der Online-Händler aus Winterthur liefert A-Post ohne Aufpreis. Schon nach einem Tag trafen die ersten Artikel ein. Zudem macht Cede.ch das klarste Lieferversprechen: «2-3 Tage Lieferfrist». Bei sieben von acht Artikeln hielt Cede dieses Versprechen ein. Hinzu kommen relativ moderate Preis. Im Test schliesst Cede.ch deshalb gut ab - mit Note 4,8.

Schweizer Konkurrenz schlägt Amazon

Die gleiche gute Note erhält der US-Gigant Amazon, der die Bücher aus Deutschland anliefert. Nirgends ist der «Kassensturz»-Warenkorb günstiger zu haben – für insgesamt Fr. 218.30. Doch Amazon enttäuschte mit seiner Liefer-Leistung.

Bücher in Regal
Legende: Amazon hielt die eigenen Lieferversprechen nicht ein. SRF

Nach einer Woche waren nur fünf von acht bestellten Büchern da. In drei Fällen hielt Amazon die versprochenen Lieferfristen nicht ein. Deshalb erhält Amazon nur Note 4,8. Gut zwar, aber das reicht nicht für den Testsieg.

Testsieger ist Ex Libris. Die Migros-Tochter lieferte die acht Artikel fast so günstig wie Amazon, zu einem Preis von Fr. 228.20. Ex Libris ist aber deutlich schneller und viel zuverlässiger beim Liefern.

Einzige Kritik am Lieferservice : Oft sind die Aussagen auf der Homepage wenig hilfreich für Kunden: Bei einer Lieferverzögerung heisst es, der Versand dauere «zwei bis vier Wochen». Trotzdem trifft der Artikel dann innert drei Tagen ein.

Weltbild ist am teuersten

Enttäuscht hat Weltbild mit der ungenügenden Gesamtnote 3,3. Der Versandhändler aus Olten lieferte unzuverlässig. Artikel, die Weltbild online mit dem Hinweis «sofort lieferbar» anpries, trafen im günstigsten Fall nach drei, im schlechteren Fall aber erst nach sechs oder zwölf Tagen ein.

Zudem ist Weltbild am teuersten. Alle acht Artikel kosten bei Weltbild Fr. 320.70, ganze hundert Franken mehr als beim günstigsten Anbieter. Weltbild sagt dazu, das liege an den vielen Einzelbestellungen im Test. Bücher ab einem Bestellwert von zwanzig Franken seien portofrei.

«Sofort lieferbar» in einer Woche

Zum den Lieferzeiten schreibt Weltbild: «Ware, die nicht so stark nachgefragt wird, haben wir nicht an Lager, diese Ware müssen wir von Lieferanten besorgen.» Bei vorrätigen Artikeln betrage die Lieferzeit in der Regel knapp eine Woche. Dies sei auch online angegeben. Leider findet der Kunde dieser Information aber weder in der Artikel-Übersicht noch in den Geschäftsbedingungen.

gehört nicht zu den günstigsten und hatte drei Wochen, um alle Artikel zu liefern. Soundmedia sagt dazu, man sei kein Buch-Discounter, sondern biete ein Vollsortiment an. Bei der Bestellabwicklung und den Artikel-Informationen seien Umstrukturierungen im Gang, die zu Verbesserungen in wenigen Monaten führten.

Händler sind kulant bei Rückgaben

Ebenfalls getestet wurde die Kulanz der Anbieter, wenn ein Buch zurückgesendet wird. Erfreulich: Auch jene Händler, die in den Geschäftsbedingungen eigentlich eine Rücksendung bei Nicht-Gefallen ausschliessen, haben sie die Rücksendung akzeptiert. Und die Rechnung storniert.

Kunden können sich in fünf der acht getesteten Läden auch fertig verpackte Geschenke liefern lassen. Das geht bei Thalia, Books.ch, Buchhaus.ch, Weltbild und Amazon. Bis auf das etwas klobige Geschenk von Weltbild machen sich alle Geschenke auch gut unter dem Christbaum. Der Geschenk-Service kostet nicht extra.

So wurde getestet:

  • Der «Kassensturz»-Warenkorb:
    «Das Grüffelokind» von Axel Scheffler und Julia Donaldson
    «Carambole» von Jens Steiner
    «Himmel und Hölle» von Alice Munro
    «Mein Küchenjahr» von Annemarie Wildeisen
    «Blackout New York» von René Burri
    «Flauberts Parrot» von Julian Barnes
    «Der grosse Diktator» von Charlie Chaplin
    «Breaking Bad» die erste Staffel.
  • Preis (Gewichtung: 40%)
    Wie teuer ist der bestellte Artikel, inklusive allfälligen Versandkosten und weiteren Gebühren?
  • Lieferzeit (20%)
    Wie lange dauert es, bis der bestellte Aritkel eintrifft?
  • Einhaltung des Lieferversprechens (20%)
    Kommt der bestellte Artikel innerhalb der versprochenen Frist an? Früher, leicht verspätet oder deutlich verspätet?
  • Qualität des Lieferversprechens (10%)
    Wird den Kunden aus dem Lieferversprechen klar, wann der bestellte Artikel bei ihnen eintreffen sollte oder ist das Lieferversprechen schwammig formuliert?
  • Rückgabe (5%)
    Sind Rückgaben auch von nicht defekten Waren erlaubt? Zum Beispiel, wenn einem der Artikel doch nicht gefällt? Dazu wurden die Geschäftsbedingungen analysiert. Zum Test der Kulanz wurde bei einem Buch die Folie entfernt und dieses wieder zurückgeschickt.
  • Sammelbestellung (2,5%)
    Wie gehen die Händler mit Sammelbestellungen um? Können Kunden Einzel- oder Sammel-Versand wählen? Erhalten Kunden die bestellte Ware schnellstmöglich?
  • Geschenkservice (2,5%)
    Können Kunden ein fertig verpacktes Geschenk bestellen, ist es möglich eine Grusskarte dazu zu bestellen? Kostet dieser Service extra?

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