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Schein-Gehörlose erbetteln Geld

In der Schweiz sind wieder vermehrt Betrüger unterwegs, die sich als gehörlos ausgeben und so Geld erbetteln. Mit gefälschten Zertifikaten bedrängen sie die Leute in Einkaufszentren oder auf der Strasse.

Einkaufszentren in der ganzen Schweiz sagen auf Anfrage von «Espresso», dass sie dieses Jahr schon Probleme mit solchen Leuten hatten. Die vermeintlich Gehörlosen gehen auf Passanten zu und halten ihnen eine Liste unter die Nase, auf der verschiedene Logos von Gehörlosen-Organisationen abgebildet sind. Sie fordern die Leute zum Teil sehr hartnäckig auf, ihnen Bargeld zu geben.

Gehörlose werden nicht auf Strasse geschickt
Bei echten Gehörlosen-Organisationen läuten die Alarmglocken, wenn sie solche Geschichten hören. Léonie Kaiser , Geschäftsführerin des Gehörlosen- und Hörgeschädigten-Verbands Sonos: «Sowas macht mich sehr wütend, wir kämpfen sowieso schon um jeden Rappen.» Das sei rufschädigend für alle Organisationen, die Hörgeschädigten helfen wollen, meint Kaiser weiter. Antonia Dorio vom Schweizerischen Gehörlosen-Bund gibt ihr recht. Und sie meint weiter: «Wir würden nie gehörlose Menschen auf die Strasse schicken!»

Möglichst schnell Polizei alarmieren
Betroffen ist auch die Schweizerische Zertifizierungsstelle für gemeinnützige Spenden sammelnde Organisationen (ZEWO). Die Geschäftsführerin Martina Ziegerer bittet Passanten, die auf gefälschte Zertifizierungen stossen, um Mithilfe. «Wenn jemand möglichst schnell die Polizei alarmiert und die Betrüger erwischt werden, dann können wir sie anzeigen. »

Nie Bargeld geben
Die vermeintlich Gehörlosen sind meistens sehr hartnäckig und ab und zu auch aggressiv. Trotzdem sollte man sich nicht verunsichern lassen. Und unter keinen Umständen Bargeld geben! Zewo-zertifizierte Hilfswerke schicken keine Betroffenen auf die Strasse und sammeln auch kein Geld ein. Sie holen von den Leuten eine Spende-Zusage ein und geben ihnen dann einen Einzahlungsschein.

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