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Behörde geht gegen Gratiszeitung vor
Aus Kassensturz vom 02.11.2010.
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Familie und Freizeit Behörde geht gegen Gratiszeitung vor

Das Wörterspiel in der Pendlerzeitung Blick am Abend gelangt ins Visier der Lotterie- und Wettkommission (Comlot). Das Spiel biete keine genügende Gratisteilnahme an und verstosse damit gegen das Gesetz.

Die Teilnahme am Ratespiel kostet per SMS 1.50 Franken. Das Gesetz verlangt bei solchen Spielen zusätzlich eine chancengleiche Teilnahmemöglichkeit ohne Zusatzkosten. Diese Alternativteilnahme kostet beim Wörterspiel jedoch 8 Rappen pro Minute. Hinzu kommen noch Mobiltelefongebühren. Die Teilnahme ist also nicht gratis, wie es das Gesetz vorschreibt.

Bis 2.50 pro Anruf

Blick-am-Abend-Chefredaktor Peter Röthlisberger rechtfertigt sich: Früher habe die Zeitung eine Gratisteilnahme per Handy-Internetzugang WAP angeboten. Weil damit getrickst worden wäre, sei sie abgeschafft worden: «Jetzt haben wir eine 0848-Nummer. Wer anruft, kriegt eine SMS, mit der man mitmachen kann». Das gelte auch als Gratisteilnahme und sei juristisch korrekt, obwohl es ein paar Rappen koste. Testanrufe von «Kassensturz» haben allerdings ergeben: Je nach Handy-Abonnement kann ein Anruf bis 2.50 Franken kosten.

Anzeige erstattet

Für die zuständige Behörde Comlot ist deswegen klar, dass das Wörterspiel gegen das Gesetz verstösst: «Man kann bei diesem Spiel nur kostenpflichtig mitmachen, entweder per SMS oder per Mobiltelefon. Jedesmal fallen erhöhte Gebühren an. Deshalb ist das Spiel illegal», sagt Manuel Richard, stellvertretender Geschäftsführer von Comlot, gegenüber «Kassensturz». Comlot hat bei der zuständigen Strafverfolgungsbehörde Anzeige gegen die verantwortlichen Personen von Ringier erstattet.

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