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Geld Die Tücken und Chancen der Frühpensionierung

Wer sich frühpensionieren lassen will, sollte sich früh damit befassen und sich gut informieren. Das raten «Espresso»-Hörer, die den Schritt bereits hinter sich haben. Nicht nur für die Finanzen braucht man einen Plan, auch für die gewonnene Zeit.

Ein «Espresso»-Hörer aus dem Kanton Zug hat mit der Planung seiner Frühpensionierung bereits im Alter von 45 Jahren begonnen. Die verbleibenden 13 Jahre nutzte er, um seine Finanzen in Ordnung zu bringen und mit genauer Buchhaltung Erfahrungen zu sammeln, wie viel Geld er im Ruhestand benötigen wird.

Gute Vorbereitung mit Säule-3a-Konti

Sein Tipp: Er hat über Jahre den Maximalbetrag auf drei verschiedene Säule-3a-Konten einbezahlt. Dies hat ihm einen gestaffelten Bezug ermöglicht, um nicht in eine höhere Steuerprogression zu rutschen. Aber auch im Ruhestand lasse sich einiges machen, um die Situation zu verbessern – z.B. komme ihn das Generalabonnement deutlich günstiger als ein Auto.

Vorsicht bei der Überbrückungsrente!

Dass eine Frühpensionierung Tücken haben kann, hat ein «Espresso»-Hörer aus dem Kanton Bern am eigenen Leib erlebt. Sein Arbeitgeber hat ihm nach der Frühpensionierung bis zum Rentenalter eine Überbrückungsrente bezahlt. Was ihm verschwiegen wurde: In dieser Zeit hätte er kein Kapital aus der Vorsorge beziehen dürfen. Nun muss der Frühpensionierte mit steuerlichen Nachteilen leben.

Mangelhaft informiert war auch ein «Espresso»-Hörer aus dem Kanton St. Gallen. Die letzten fünf Jahre bis zur Frühpensionierung arbeitete er im Ausland, im Fürstentum Lichtenstein. «Kein Problem», beschied man ihm, als er sich informierte. Nun fehlen ihm jedoch genau diese fünf Jahre: «Die Jahre sind mir gestrichen worden, und ich habe entsprechend eine kleinere Rente.»

Kein Einkommen – Keine Hypothek

Auch bei einer Frühpensionierung ist es möglich, das ganze Kapital auf einmal zu beziehen, statt es sich monatlich als Rente ausbezahlen zu lassen. Was der Kollege eines Hörers nicht bedacht hat: Nun hat er kein Einkommen mehr – und Banken weigern sich, ohne Einkommen Hypotheken zu gewähren. Die geplante Sanierung seines Hauses muss er sich ans Bein streichen.

«Irgendwann sind die Ferien vorbei!»

Nicht nur finanziell ist die Frühpensionierung eine Herausforderung, sondern auch psychologisch. Dies berichtet ein «Espresso»-Hörer aus Luzern. «Die Frühpensionierung ist während den ersten drei bis vier Wochen wie Ferien. Doch irgendwann sind die Ferien vorbei. Und was dann?» In dieser Situation befand sich der Frühpensionierte vor zwei Jahren selber. Schnell war klar: Es braucht eine neue Struktur.

Flugs meldete er sich auf ein Inserat des Verkehrshauses Luzern. Seit zwei Jahren arbeitet er als Gästebetreuer - an drei Tagen in der Woche. Der Nebenjob mache Spass, gebe seinen Tagen Struktur und er fühle sich gebraucht, berichtet der Frühpensionär. Zudem würden nun die AHV-Beiträge bezahlt, die er ansonsten als Nicht-Erwerbstätiger bis zum Erreichen des ordentlichen Pensionsalters selber tragen müsste.

Die Frühpensionierungs-Serie

Die Serie zur Frühpensionierung» vom Montag, 26. bis Freitag, 30. Mai, in «Espresso», auf Radio SRF 1.

  • Montag, 26. Mai: Vorsorge-Experte Willy Graf berät einen «Espresso»-Hörer und zeigte, worauf es bei der Planung der Frühpensionierung ankommt. Protokoll des Experten-Chats
  • Dienstag, 27. Mai: Die wichtigsten Antworten aus dem Chat vom Montag.
  • Mittwoch, 28. Mai: Wie und warum Maler und Gipser für die Frühpensionierung kämpfen.
  • Freitag, 30. Mai: «Das würde ich anders machen»: Frühpensionierte geben Erfahrungen und Tipps weiter.

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