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Konsum «Mega Win»: Migros-Gewinnspiel am Rande der Legalität

Bei einer früheren Ausgabe des Gewinnspiels hat die Migros Gratisteilnehmer benachteiligt und ist deshalb von der Lotterie- und Wettkommission gebüsst worden. Die Migros gelobte nach dem Urteil Besserung. Doch auch beim aktuellen «MegaWin»-Spiel funktioniert die Gratisteilnahme nicht reibungslos.

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«Mega Win»: Migros-Gewinnspiel am Rande der Legalität
aus Espresso vom 11.11.2013. Bild: migros.ch
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 10 Sekunden.

Der Direktor der Comlot, Manuel Richard, meint dazu: «Unsere Gesamteinschätzung des neuen Mega Win ist so, dass sich das Spiel an der Grenze zum lotterierechtlich Verbotenen bewegt.»

Wer in der Migros einkauft, bekommt sogenannte Sticker, die auf Teilnahmekarten geklebt werden können. Weil es sich um ein Gewinnspiel handelt, muss die Migros auch Gratis-Kleber anbieten. Über eine Internetseite kann man Sticker-Sets bestellen, ohne ein Migros-Produkt kaufen zu müssen.

Viele Hürden für Gratisteilnehmer

Allerdings gestaltet sich dies schwierig. «Espresso» weiss: Bereits die Registrierung klappt nicht immer. Je nach Browser ist eine Anmeldung nicht möglich.

Migros-Sprecher Urs-Peter Naef gibt zu: «Es gibt teilweise technische Probleme mit alten Versionen des Browsers Internet Explorer.» Die Migros werde dieses Problem nicht lösen, Kunden müssten auf einen neuen Browser umstellen.

Klappt die Registrierung, sind die nächsten Schritte sehr umständlich. Man muss sich erneut einloggen und bekommt die Information, dass man eine E-Mail bekommen habe. In dieser wiederum findet man einen Link, mit welchem man ein PDF-Dokument öffnen kann.

Darin muss man erneut Namen, Adresse und einen Code eingeben. Das Dokument muss daraufhin ausgedruckt, unterschrieben und frankiert abgeschickt werden. Innert zwei Wochen soll dann ein Sticker-Set verschickt werden.

Wirkung?

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Marketingfachleute bezweifeln den Nutzen eines solch gross angelegten Gewinnspiels. Mehr dazu

Es braucht also rund acht Schritte für ein Sticker-Set. Ist dies kundenfreundlich? Migros-Sprecher Urs-Peter Naef: «Die Teilnehmer müssen nichts kaufen und können Gratis-Stickers bequem vom Sofa aus bestellen – so viel sie wollen. Und wenn halt ein paar Schritte dazu nötig sind, dann ist das halt so.» Die Migros habe diesen Ablauf ausserdem gewählt, um Missbrauch vorzubeugen.

Gesetz zu lasch

Der Direktor Der Lotterie-und Wettkommission comlot, Manuel Richard, kritisiert die aktuelle Gesetzgebung und Rechtsprechung des Bundesgerichts: «Das Kriterium der Verfügbarkeit der Gratisteilnahme spielt derzeit rechtlich keine Rolle. Dies muss man korrigieren!»

Er hofft, dass dieser Missstand behoben wird, wenn das neue Geldspielgesetz 2017/2018 in Kraft tritt.

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