E-Banking, Self-Check-In am Flughafen oder Selfscanning an der Ladenkasse: Kunden sollen möglichst viel Arbeit selber übernehmen und Unternehmen entlasten. Auch die Papierrechnung Ende Monat im Briefkasten ist schon lange nicht mehr selbstverständlich. Jetzt baut auch die Swisscom einen Service ab und führt eine neue Gebühr ein.
Swisscom will Papier und Versandkosten sparen
Das grösste Telekommunikationsunternehmen der Schweiz verschickt keine detaillierten Rechnungen mehr. Wer wissen will, wie seine Telefon- und Handy-Rechnung zustande gekommen ist, muss sich ins Internet einloggen und seine Daten abfragen. «Der Trend geht in Richtung Internet und die Möglichkeit, diese Daten laufend und aktuell abfragen zu können», sagt der Medienverantwortliche Sepp Huber im Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1. Mit dieser Massnahme könne man ausserdem Millionen Blatt Papier sparen.
«Abzockerei»
Doch manche Kunden sehen das anders. «Wer eine detaillierte Rechnung wünscht, der sollte gratis eine erhalten. Das gehört einfach dazu für die hohen Beträge, die wir der Swisscom zahlen», ärgert sich zum Beispiel Monika E. Sie hat privat und für ihr Geschäft mehrere Nummern. Sie braucht die Auszüge häufig auch für Spesenbelege. Zwei Franken pro Rechnung seien viel zu viel. «Rechnen Sie mal hoch, bei den vielen Kunden. Das ist eine neue Einnahmequelle, eine Abzockerei», findet die Swisscom-Kundin.
Was kostet die Papierrechnung?
Papierrechnung | Papierrechnung mit Verbindungsnachweis | |
---|---|---|
Swisscom | Gratis | 2.00 CHF |
UPC Cablecom | 3.00 CHF | 3.00 CHF |
Sunrise | 2.00 CHF | 3.50 CHF |
Salt | 2.00 CHF | 5.00 CHF |
Die Gebühr für Papierrechnungen sei verursachergerecht, sagt Swisscom. Ausserdem stehe man im Vergleich zur Konkurrenz noch günstig da. Tatsächlich. «Espresso» hat bei den andern Telekomanbietern nachgefragt. Bei Sunrise kostet die detaillierte Rechnung 3.50 Franken bei Salt sogar 5 Franken (siehe Tabelle).
Rechnung mit Einzahlungsschein bleibt gratis
Gratis bleibt bei Swisscom die Rechnung mit Einzahlungsschein. Ausserdem schreibt Swisscom, es bestehe die Möglichkeit, sich den Verbindungsnachweis per E-Mail gratis schicken zu lassen. Tipp: Wer den schriftlichen Auszug unbedingt will, sollte sich beim Kundendienst melden und verhandeln. Denn: «Über Kulanz entscheiden wir im Einzelfall», schreibt Swisscom dem Konsumentenmagazin «Espresso».