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«Espresso usser Huus» Beim Glasblasen gerät man ausser Puste

«Espresso» besuchte für die Sommerserie die Glas-Werkstube Lützelflüh. Interessierte können dort unter Anleitung Wein-, Wasser- oder Biergläser sowie Windlichter nach eigenen Skizzen selber blasen. Handwerkliches Geschickt ist nicht nötig, dafür aber umso mehr Ruhe und Geduld.

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Beim Glasblasen gerät man ausser Puste
aus Espresso vom 31.07.2015. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 44 Sekunden.

Die Glaswerk-Stube Lützelflüh BE liegt im malerischen Emmental gleich vis-à-vis des Bahnhofs. Im Laden verkaufen Maja und Daniel Burkhalter ihre Kreationen aus Glas. Neben Weingläsern in verschieden Grössen und Formen, gibt es Schüsseln, Espresso-Gläser oder auch farbige Anhänger aus Glas.

An den Verkaufsraum angeschlossen ist die Werkstatt von Daniel Burkhalter. Er sitzt hinter dem Tischbrenner und erhitzt den Glasrohling, aus dem mein Weinglas entstehen soll. «Glasblasen braucht Ruhe und Geduld», sagt Burkhalter und dreht mit regelmässigen Bewegungen den Rohling im Kreis. Damit das geblasene Glas schön rund werde, brauche es viel Erfahrung: «Da muss man üben, üben und nochmals üben.»

Sachte und stetig

Daniel Burkhalter hat sich das Glasblasen vor elf Jahren selber beigebracht: «Ursprünglich war ich Monteur. Ich habe viel geübt, bis ich es im Griff hatte.» Geboren in Basel-Stadt zog es Burkhalter schon bald ins Emmental. «Basel war mir zu eng, hier im Emmental hat es mehr Platz», so Burkhalter.

Inzwischen ist mein Glas genug erhitzt. Burkhalter hält mir das Rohr zum Hineinblasen hin: «Bevor man Glas bläst, muss man gerade sitzen und darf die Hände nicht aufstützen.» Voller Elan puste ich ins Glasröhrchen, doch ich bin zu übermütig. «Viel zu stark», kommentiert Burkhalter, «man muss sachte, aber stetig blasen, sonst gibt das nichts.» Wie bei einem Ballon zu pusten, das ist keine gute Idee. Beim zweiten Versuch geht‘s schon besser. Langsam wird aus dem länglichen Rohling ein bauchiges Rotweinglas. Dass in etwa so aussieht, wie ich es zuvor skizziert habe.

Nachdem das Glas etwas ausgekühlt ist, wird noch der Fuss daran fixiert. Sogleich kann ich es testen. Ein schönes Gefühl, aus einem selbstgeblasenen Weinglas zu trinken. Auch der Klang beim Anstossen ist ganz anders als bei gekauften Gläsern.

Die Bewertung

Erlebnisfaktor:
■ ■ ■ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ (3 von 10 Punkten)
Anforderungen (Fitness etc.):
Keine. Geduld ist wichtig, weil Glasblasen Zeit braucht.
Kosten:15 Franken für ein Windlicht oder eine Kugel, 40 Franken für ein Wein-, Bier- oder Wasserglas.
Anreise:Mit dem Zug nach Lützelflüh BE, die Glaswerkstube ist gleich vis-à-vis vom Bahnhof.
Kinder? Altersgrenze?
Für Kinder ab 7 Jahren, resp. ab der 1. Klasse.
Gefallen hat mir:
Beim Glasblasen kann man wunderbar runterfahren. Es braucht Zeit bis das Glas bereit ist. Eindrücklich ist es zu sehen, wie sich das flüssige Glas «aufblasen» lässt. Ein Glas Wein aus dem selber entworfenen Glas schmeckt doppelt gut!
Nicht gefallen hat mir:
Da jedes Glas seine Zeit braucht, muss man bei grösseren Gruppen ziemlich lange warten, bis man dran kommt. Je kleiner die Gruppe desto besser.
Schlussbilanz:Es ist faszinierend mit dem Werkstoff Glas umzugehen und nach eigenen Vorstellungen ein Glas zu gestalten. Das Glas ist zudem eine schöne Erinnerung.

Anbieter:

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