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Todesanzeige teurer als Erotikinserat

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Todesanzeige teurer als Erotikinserat

Laufzeit 4 Minuten 43 Sekunden. , Magnus Renggli / Oliver Fueter

Todesanzeigen gehen ziemlich ins Geld: Bei grossen Schweizer Zeitungen variieren die Preise zwischen 800 und 2'100 Franken, wie ein Preisvergleich von «Espresso» zeigt. Erstaunliches ergab ein Blick in die Internet-Tarifliste des Winterthurer Landboten: Dort waren Erotikinserate (Fr. 1.26/mm) rund ein Drittel günstiger als Todesanzeigen (Fr. 1.84/mm)!

«Das ist ein Fehler!», sagt Landbote-Verlagsleiter Markus Wenger auf Anfrage von «Espresso». Beim Wechsel von Zeilen- auf Millimeterpreise habe man bei den Erotikinseraten versehentlich einen falschen Tarif publiziert. Dies werde nun aber korrigiert, so dass die Todesanzeigen nicht mehr teurer seien als Erotikinserate. In der Regel kostet bei einer Zeitung eine Todesanzeige etwa gleich viel wie ein Rubrikeninserat. Dies, obwohl hinter einer Todesanzeige ja keine Werbeabsicht steckt und die Angehörigen bis zu einem gewissen Grad gezwungen sind, die Todesanzeige in einer bestimmten Zeitung aufzugeben.

Geschäft mit dem Tod?
Am teuersten bei den Todesanzeigen sind die NZZ und die Südostschweiz mit 2'100, bzw. 2'400 Franken für eine 12 cm hohe Anzeige. Die Südostschweiz bietet allerdings auch die Möglichkeit, Todesanzeigen nicht in der Gesamtausgabe, sondern in der Regionenausgabe zu schalten. Eine solche Anzeige kostet wesentlich weniger. Die Südostschweiz betont, solche Anzeigen seien die Regel.

Bettina Schibli, Leiterin der NZZ-Unternehmenskommunikation, wehrt sich gegen den Vergleich. Berücksichtige man die Auflage und die Leserzahlen, seien die NZZ-Tarife für Todesanzeigen zwar hoch, aber nicht mehr am höchsten. Ein Geschäft mit dem Tod werde hier nicht gemacht.

Landbote-Verlagsleiter Markus Wenger meint: «Auch der Tod ist nicht gratis. Beim Blumenhändler sind Blumen auch nicht günstiger, wenn sie für eine Beerdigung sind.» Weiter verweist er darauf, dass die Planung von Todesanzeigen für eine Zeitung auch ein gewisses Risiko beinhalte. Der Landbote halte jeden Tag 1-2 Seiten für Todesanzeigen frei. Blieben diese dann aus, müsse der Platz mit Füller-Inseraten gefüllt werden. Dies koste die Zeitung dann selber Geld.

Da der Tarif von den Auflagen und Leserzahlen abhängig ist, sind in kleinen Regional- oder Lokalblättern und in Quartierzeitungen Todesanzeigen deutlich günstiger als in grossen Tageszeitungen. Bei Zeitungen mit Regionalausgaben kann auch nur für eine Region gebucht werden, was ebenfalls billiger ist.

Für viele Zeitungen betreut der Mediendienstleister Publicitas die Todesanzeigen. Markus Bucher, bei Publicitas Publiconnect für Rubriken verantwortlich, findet die Tarife für Todesanzeigen gerechtfertigt. Hinter einer Todesanzeige stehe für die Mitarbeiter einige Arbeit: Dies gehe von Hilfen bei der Formulierung des Textes, über Buchungen in verschiedenen Zeitungen, bis zur Kontrolle, dass keine wichtigen Daten vergessen gehen.

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Wie Hunde fliegen

Laufzeit 5 Minuten 42 Sekunden. , Nicole Roos

Jewel und Perro sind zwei 6-jährige Hunde. Sie reisen von Zürich mit dem Flugzeug nach Chicago zu ihren Besitzern. «Espresso» hat die beiden Hunde vom Check-in bis zum Abflug begleitet.

Da die Besitzer bereits in ihre Heimat Amerika zurückgekehrt sind, holt Marcel Brozius von der auf internationale Tiertransporte spezialisierten Firma ACE Pet Moving die beiden Hunde im Tierheim ab und bringt sie zum Flughafen. Er beschriftet die Transportkisten, legt die notwendigen Dokumente und Impfausweise bei und beschriftet die Transportbox mit Namen der Tiere, Bestimmungsort und Adresse der Besitzer.

Bevor die Hunde in die Tierstation des Flughafens gebracht werden, geht Marcel Brozius mit ihnen noch ein letztes Mal Gassi. Zu fressen gibt es für die Hunde nichts mehr, sie erhalten nur gefrorenes Wasser, dass während der Reise auftaut. «Wir empfehlen den Besitzern, den Tieren ja kein Beruhigungsmittel zu geben. Dies kann sich nämlich negativ auf den Kreislauf des Tieres auswirken», sagt Brozius.

Dann holt ein Mitarbeiter von Cargo Logic die Tiere ab, kontrolliert die Dokumente, und bringt sie zum Röntgenapparat, dann in den Tierraum und danach zum Flugzeug im Dock E. Diesen Transport überwacht Michi Wigano von der Frachtfirma Swiss World Cargo. Er kontrolliert, ob die Hunde korrekt in den Swiss-Airbus 330 nach Chicago geladen werden. «Die Tiere werden in den sogenannten Bulk Cargo Compartment ganz am Ende des Flugzeuges eingeladen», erklärt Wigano. Damit die Transportbehälter während des Fluges nicht herumrutschen, werden sie mit Bändern am Boden fixiert. Dieser Teil des Frachtraums belüftet der Pilot während des Fluges ständig.

Mit dem Flug LX 008 heben die Hunde um 12:55 Uhr Richtung Chicago ab. Nach knapp 10 Stunden treffen sie dort wohlbehalten ein. Laut Besitzerin haben sie den stressigen Flug bestens überstanden.

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