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TV: 3D-Effekt ist nichts für schnelle Bilder

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Grosse Fussball-Turniere wie der Fussball-EM 2012 bedeuten Hochsaison für Fernseh-Verkäufer. Bestimmte TV-Geräte versprechen, aus dem herkömmlichen 2D-Bild ein dreidimensionales zu machen. Wie funktioniert das?

Um ein richtiges 3D-Bild zu erhalten, muss mit zwei Kameras gefilmt werden. Es braucht zwei verschiedene Bilder derselben Szene, genauso wie der Mensch durch seine Augen auch immer zwei perspektivisch leicht unterschiedliche Bilder sieht, die im Kopf zu einem einzigen Bild mit räumlicher Tiefe zusammengesetzt werden.

Geräte und Fernseher, die versprechen, aus einem herkömmlichen 2D-Bild eines in 3D zu machen, gehen aber nur von einem einzigen Bild aus. Das wird verdoppelt und die Kopie anschliessend leicht versetzt über das Original gelegt. So entsteht ein seltsam verschwommenes Bild, das durch die richtige Brille betrachtet einen 3D-Effekt hat.

Kein gutes Bild bei schnellen Bewegungen
In den meisten 3D-Fernsehern, die in den Läden stehen, ist diese Funktion bereits eingebaut. Es gibt aber auch Kästchen, mit denen sich ein Fernseher nachrüsten lässt. Danach genügt ein Knopfdruck und aus dem flachen 2D-Bild wird scheinbar 3D.

Allerdings: Nicht nur, dass dazu zwingend eine Brille getragen werden muss, stört den Fernsehgenuss. Gerade bei einer Sportart wie Fussball fallen auch andere Schwachstellen auf. So wirkt das Bild bei schnellen Bewegungen und Kameraschwenks schnell verschwommen, manche Zuschauer klagen gar über Kopfschmerzen nach längerem Schauen.

Zukunft von 3D ist offen
Extra für die Fussball-EM 2012 muss sich also niemand ein Gerät anschaffen, das verspricht, aus zwei Dimensionen drei zu machen. Wer aber sowieso ein neues Fernsehgerät kaufen will, muss auch nicht zurückschrecken: 3D-fähige Fernseher verfügen in der Regel über eine sehr gute Bildqualität, die sich auch bei herkömmlichen 2D-Bildern zeigt.

Ob sich die 3D-Technologie beim Fernsehen durchsetzen wird, ist noch offen. Für Thomas Brun, Innovations-Chef bei der Schweizer TV-Produktionsfirma TPC, ist klar, dass 3D-Fernsehen nur eine Chance hat, wenn es ohne 3D-Brille funktioniert: «Fernsehen muss bequem sein.» Für ein 3D-Fernseherlebnis ohne Brille seien neue Technologien wie zum Beispiel Holografie nötig, so Brun. Solche Technologien steckten aber noch in den Kinderschuhen.

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TV: 3D-Effekt ist nichts für schnelle Bilder

Laufzeit 8 Minuten 27 Sekunden. , Jürg Tschirren

Grosse Fussball-Turniere wie der Fussball-EM 2012 bedeuten Hochsaison für Fernseh-Verkäufer. Bestimmte TV-Geräte versprechen, aus dem herkömmlichen 2D-Bild ein dreidimensionales zu machen. Wie funktioniert das?

Um ein richtiges 3D-Bild zu erhalten, muss mit zwei Kameras gefilmt werden. Es braucht zwei verschiedene Bilder derselben Szene, genauso wie der Mensch durch seine Augen auch immer zwei perspektivisch leicht unterschiedliche Bilder sieht, die im Kopf zu einem einzigen Bild mit räumlicher Tiefe zusammengesetzt werden.

Geräte und Fernseher, die versprechen, aus einem herkömmlichen 2D-Bild eines in 3D zu machen, gehen aber nur von einem einzigen Bild aus. Das wird verdoppelt und die Kopie anschliessend leicht versetzt über das Original gelegt. So entsteht ein seltsam verschwommenes Bild, das durch die richtige Brille betrachtet einen 3D-Effekt hat.

Kein gutes Bild bei schnellen Bewegungen
In den meisten 3D-Fernsehern, die in den Läden stehen, ist diese Funktion bereits eingebaut. Es gibt aber auch Kästchen, mit denen sich ein Fernseher nachrüsten lässt. Danach genügt ein Knopfdruck und aus dem flachen 2D-Bild wird scheinbar 3D.

Allerdings: Nicht nur, dass dazu zwingend eine Brille getragen werden muss, stört den Fernsehgenuss. Gerade bei einer Sportart wie Fussball fallen auch andere Schwachstellen auf. So wirkt das Bild bei schnellen Bewegungen und Kameraschwenks schnell verschwommen, manche Zuschauer klagen gar über Kopfschmerzen nach längerem Schauen.

Zukunft von 3D ist offen
Extra für die Fussball-EM 2012 muss sich also niemand ein Gerät anschaffen, das verspricht, aus zwei Dimensionen drei zu machen. Wer aber sowieso ein neues Fernsehgerät kaufen will, muss auch nicht zurückschrecken: 3D-fähige Fernseher verfügen in der Regel über eine sehr gute Bildqualität, die sich auch bei herkömmlichen 2D-Bildern zeigt.

Ob sich die 3D-Technologie beim Fernsehen durchsetzen wird, ist noch offen. Für Thomas Brun, Innovations-Chef bei der Schweizer TV-Produktionsfirma TPC, ist klar, dass 3D-Fernsehen nur eine Chance hat, wenn es ohne 3D-Brille funktioniert: «Fernsehen muss bequem sein.» Für ein 3D-Fernseherlebnis ohne Brille seien neue Technologien wie zum Beispiel Holografie nötig, so Brun. Solche Technologien steckten aber noch in den Kinderschuhen.

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