Zum Inhalt springen

Header

Mädchen sitzt auf dem Sofa und schaut ins Smartphone
Legende: Damit die Freude am Smartphone bleibt, brauchen Kinder und Jugendliche Schutz vor bestimmten Inhalten. Colourbox
Inhalt

Testsieger Überwachungs-Apps fürs Kinder-Handy: Guten Schutz gibt’s gratis

Kostenlose Apps reichen für den Kinderschutz aus. Allerdings sind nur vier der zehn getesteten Programme gut.

Wenn die Kinder ein Smartphone besitzen, haben es die Eltern nicht immer leicht: Mit wem chattet der Sohn? Mit wem telefoniert die Tochter die ganze Zeit? Auf welchen Internetseiten treiben sich die Kinder herum? Die Erwachsenen möchten ihre Schützlinge in Sicherheit wissen und sie vor schlechten Einflüssen aus dem Internet bewahren.

Von Sperren bis Mithören

Klar, gegenseitiges Vertrauen, Gespräche und klare Regeln sind das A und O. Wer trotzdem eine gewisse Kontrolle über die Handy-Nutzung der Kinder haben möchte, kann eine spezielle App einsetzen. Das Prinzip ist einfach: Kind und Eltern laden die App auf ihre Handys, diese sind dann miteinander verbunden. Je nach Applikation haben die Eltern anschliessend verschiedene Möglichkeiten, auf das Handy des Kindes Einfluss zu nehmen. Zum Beispiel:

  • Ungeeignete Internetseiten sperren oder den Internetverlauf der Kinder verfolgen
  • Die zeitliche Nutzung des Smartphones limitieren
  • Prüfen, welche Apps auf das Kinder-Handy geladen werden, oder das Öffnen von ungeeigneten Apps blockieren
  • Ortung der Kinder
  • Bei einigen kostenpflichtigen Apps ist es sogar möglich, Gespräche mitzuhören oder SMS mitzulesen.

Gerade die im letzten Punkt aufgeführten Optionen sind zu allerdings zu hinterfragen, da sie einen massiven Eingriff in die Privatsphäre des Kindes bedeuten.

Audio
Interview mit Psychologe Franz Eidenbenz: «Ein Handy-Verbot ist keine Lösung»
aus Espresso vom 14.06.2017. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 8 Sekunden.

Vergleich auch mit kostenplfichtigen Versionen

Das belgische Konsumentenmagazin «Test Achats» prüfte diverse Überwachungsapps. Im Vordergrund standen zehn Gratis-Angebote, je fünf für iOS- und für Android-Smartphones. Damit eine Aussage über deren Qualität gemacht werden konnte, wurden sie verglichen mit der jeweiligen kostenpflichtigen Version und anderen Bezahl-Apps.

Sie alle wurden aufgrund der folgenden Kriterien geprüft:

  • Bedienerfreundlichkeit
  • Blockieren des Telefons
  • Qualität der Nutzungsprotokolle
  • Verwaltung der App
  • Effizienz
  • Lokalisierung des Kinder-Smartphones
  • Filterung Internetseiten

Die wichtigsten Funktionen sind kostenlos

Das Urteil der Experten ist eindeutig: Für eine Überwachungs-App muss man kein Geld ausgeben. Die nützlichsten Funktionen sind bereits mit der Gratis-Ausführung erhältlich. Allerdings sind nicht alle kostenlosen Versionen zu empfehlen: Von den zehn getesteten Gratis-Apps schnitten zwei schlecht ab und vier durchschnittlich. Lediglich vier konnten mit einer guten Punktzahl trumpfen. Und das sind sie:

Für Android-Handys

Google Family Link
Bewertung: 66 von 100 Punkten
Bemerkungen: Einfach zu bedienen, viele nützliche Funktionen, kann von den Kindern nicht umschifft werden.

Qustodio Parental Control
Bewertung: 60 von 100 Punkten
Bemerkungen: Gute Punktzahlen in fast allen Kriterien, ausser bei der Verwaltung der App. Auch fehlt eine Ortungsfunktion.

Rubrik «Testsieger»

Box aufklappenBox zuklappen

In «Testsieger» informiert «Kassensturz» über Tests von anderen Konsumenten-Magazinen und -Sendungen im In- und Ausland. Hier geht es zu allen Tests.

Für iOS-Handys

Apple Screen Time
Bewertung: 66 von 100 Punkten
Bemerkungen: Bereits auf allen iPhones und iPads vorinstalliert, viele nützliche Funktionen. Zusätzlich verfügt die App über eine gute Protokollierung der besuchten Internetseiten, das Konfigurieren der App ist allerdings zeitaufwändig. Und: Die Sperrung von Apps ist nur nach Altersgruppen möglich.

Google Family Link
Bewertung: 65 von 100 Punkten
Bemerkungen: Durchs Band eine solide Leistung. Der Nachteil: Nur zur Überwachung von Android-Phones. Überwachen und verwalten können die Eltern die Kinder-Handys aber mit Apple- oder Android-Geräten.

Quelle: «Test Achats» Ausgabe Februar 2019 (Testinhalte auf www.testachats.be, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen, nur für Mitglieder).

  • Video
    Perfide Game-Apps: Kind verspielt 5000 Franken
    Aus Kassensturz vom 13.06.2017.
    abspielen. Laufzeit 11 Minuten 56 Sekunden.

    Perfide Game-Apps: Kind verspielt 5000 Franken

    Handyspiele wie Clash Royale oder Pokémon Go sind bei Kindern sehr beliebt. Die Apps sind kostenlos, während des Spieles aber locken kostenpflichtige Optionen. Im Spielrausch ist so rasch viel Geld verspielt. «Kassensturz» zeigt, was Eltern beachten müssen, um nicht in die Kostenfalle zu tappen.

Meistgelesene Artikel