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Weiterer Postärger: Einschreiben obligatorisch

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Weiterer Postärger: Einschreiben obligatorisch

Laufzeit 3 Minuten 47 Sekunden. , Nicole Roos

Immer noch ärgern sich viele über die neuen Posttarife. Auch ein Stein des Anstosses: Maxibriefe ins Ausland können seit 1. April nur noch per Einschreiben verschickt werden.

Mehrere «Espresso»-Hörer ärgern sich über die Post: Seit 1. April müssen Briefe ins Ausland, die dicker als 2 Zentimeter sind, zwingend eingeschrieben werden. Diese Art Sendung heisst Maxibrief. Anstatt beispielsweise 9.50 Franken kostet eine solche Sendung seit 1. April 15.50 Franken, da die Einschreibgebühr von 6 Franken dazu kommt.

«Um ein wertloses Buch nach Deutschland zu schicken, hätte ich 30 anstatt 24 Franken bezahlen sollen», ärgert sich Post-Kunde Joachim Benn. Er hat das Buch dann in Jestetten auf die deutsche Post gebracht. «Dort kostete mich das Päckli gut 4 Euro.»

Auch Manfred Froschmayer ist genervt. Er betreibt einen Internet-Versand für CDs und DVDs. Für ein Päckli mit zwei CDs nach Berlin hätte er 15.50 Franken bezahlen sollen. «Am Schalter sagte man mir, dass es sich bei der Sendung um einen Maxibrief handle, der zwingend eingeschrieben werden müsse.»

Mariano Masserini, Mediensprecher der Post, bestätigt, dass Maxibriefe ins Ausland seit 1. April 2012 eingeschrieben verschickt werden müssen. «Heute ist bei Sendungen ins Ausland eine automatische Haftpflichtdeckung standartmässig integriert. Die Mehrheit der Kunden verschickte bisher den Maxibrief eingeschrieben.» Darum werde das Einschreiben nun für alle Maxibriefsendungen vorgeschrieben. «Da wir beim Maxibrief nur kleine Stückzahlen haben, können wir keine Auswahlmöglichkeiten bieten», sagt Masserini. Mit dem Einschreiben hafte die Post zudem bei Verlust bis zum Wert von 150 Franken.

Joachim Benn und Manfred Froschmayer können diesen Entscheid nicht nachvollziehen. Froschmayer verschickt nun seine CDs einzeln - so spart er mehr als 50 Prozent.

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QR-Codes: Entschlüsseln mit dem Handy

Laufzeit 5 Minuten 20 Sekunden. , Oliver Fueter

Immer häufiger begegnen uns im Alltag QR-Codes, im Volksmund auch «Klötzchen-Codes» genannt. Man findet sie zum Beispiel auf Werbeplakate oder Inserate gedruckt. Im quadratischen Muster sind Informationen verschlüsselt. Diese können auch heikel sein.

QR steht für «quick response», also «schnelle Antwort». Die Idee dahinter ist, dass man schnell zu elektronischen Informationen kommt, ohne etwas auf einer Tastatur eingeben zu müssen. Dafür erfasst man mit der Handy-Kamera den quadratischen Code. Dieser wird dann umgewandelt in eine Internetadresse oder einen kurzen Text. Man benötigt dafür lediglich ein kleines Leseprogramm (Reader) auf dem Handy.

Vorsicht bei automatischer Weiterleitung
Heikel kann es laut QR-Code-Experte Oliver Bendel werden, wenn man vom Reader direkt auf die codierte Internetseite geleitet wird, und die Adresse nicht zuerst auf dem Handy angezeigt wird. So könnte man auf eine Seite mit schädlicher Software geleitet werden oder auf eine Phishing-Seite. Der QR-Code-Experte empfiehlt daher, immer einen Reader zu verwenden, der zuerst die entschlüsselte Internetadresse anzeigt. So könne man selber entscheiden, ob man wirklich dorthin geleitet werden wolle.

Technisch ist es auch möglich, dass in einem QR-Code ein Programm verschlüsselt ist, welches das Handy manipuliert. Besteht ein Code aus besonders vielen kleinen Quadrätchen, ist darin besonders viel Information versteckt. Dies ist für Oliver Bendel ein Warnzeichen und die Anwender sollten vorsichtig sein.

Zur Sicherheit sollte man immer das Umfeld des QR-Codes beachten: Einen irgendwo aufgeklebten Code ohne weitere Erläuterungen sollte man nicht aus Neugier ausprobieren. Neben einem seriösen Code sollte immer auch geschrieben stehen, wohin er führt und was sein Zweck ist. Aufpassen sollte man auch, dass der ursprüngliche Code nicht mit einem anderen, manipulierten Code überklebt wurde.

Leseprogramm von bekannten Anbietern
Reader für QR-Codes sollte man nur bei grossen App-Anbietern herunterladen, empfiehlt Bendel. Denn auch die Programme könnten problematisch sein. So könnten sie theoretisch dazu dienen, Daten der Benutzer auszuspionieren. Allerdings, schränkt Bendel ein, ist ihm noch kein solcher Fall bekannt.

Oliver Bendel selber ist nicht nur Wirtschaftsinformatiker, sondern auch Schriftsteller. Als solcher benutzt er QR-Codes in seinen Büchern. Kurzgedichte sind auch als QR-Code abgedruckt. Diese können dann mit dem Handy eingelesen, gespeichert oder verschickt werden. Ein Beispiel dafür ist das Bild zu diesem Text.

Erfunden wurden die QR-Codes in den 90er-Jahren in Japan. Sie dienten dazu Autobauteile zu markieren und so die Logistik zu verbessern. Danach breiteten sich die «Klötzchen-Codes» immer mehr aus. In der Schweiz sind die Nutzerzahlen zwar noch niedrig, die Kurve steigt jedoch steil an.

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