Ghalis junger Ich-Erzähler kommt aus einer dieser guten Familien, denen auch eine Revolution nichts anhaben kann. Selber hat er kein Geld, was sein Gewissen schärft und ihn immer desillusionierter macht. Ram ist ein grosser Trinker, ein leidenschaftlicher Spieler und ein kompromissloser Freigeist. Er ist blitzgescheit, sehr frech und sehr liebenswürdig. Schliesslich zerbricht er an sich und der Welt.
Waguih Ghalis «Snooker in Kairo» oszilliert zwischen J. D. Salingers «Der Fänger im Roggen» und F. Scott Fitzgeralds «Der grosse Gatsby» und hat etwas Visionäres. Man kann darin die kreative Explosion des Arabischen Frühlings erkennen und die Beklemmung der darauffolgenden Restauration.
Aufbruch und Absturz in Ägypten: Waguih Ghali «Snooker in Kairo»
Der Ägypter Waguih Ghali veröffentlichte 1964 in London einen einzigen Roman, der sich so frisch liest, als wäre er von heute. «Snooker in Kairo» erzählt mit viel Galgenhumor von enttäuschten Hoffnungen und gescheiterten Träumen nach dem Militärputsch von Gamal Abdel Nasser im Jahr 1952.
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