Im Tessin werden auch ganz andere, viel weniger vorteilhafte Entwicklungen befürchtet. Bereits 1980, als der Gotthard-Strassentunnel eröffnet wurde, bezeichnete der Tessiner Schriftsteller Piero Bianconi das als «Einbruch in den Schutzwall der Alpen», der beitrage zur Überschwemmung des Tessins durch die Deutschschweizer.
Heute weiss man, Bianconis Befürchtungen sind nicht eingetroffen. Das Tessin ist ein anderes geworden, man kämpft gegen neue Probleme - zum Beispiel die unkontrollierte Verstädterung des Tessins.
Auch befürchtet man, Literatur und Kultur würden sich von der alpinen Kultur abwenden, die von den grossen Tessiner Schriftsteller wie Plinio Martini, Piero Bianconi oder Giovanni Orelli beschrieben worden sei.
Vier Stimmen aus dem Tessin diskutieren die kulturellen Folgen des neuen Tunnels.
Dies ist Teil 2 der zweiteiligen Sendung «Der Gotthard-Mythos». Teil 1:
Der Gotthard als vielseitiger Erinnerungsort