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Architekt Peter Zumthor bei der Eröffnung von «Dear to me»
Keystone
abspielen. Laufzeit 56 Minuten 20 Sekunden.
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Künste im Gespräch: ein Schelm, ein Provokateur und ein weiser Architekt.

Wieviel Kontrolle hat man über sein Leben? Macht uns die Gesellschaft zu dem was wir sind? Was ist Eigenverantwortung? Haben wir die Dinge in der Hand oder sie uns? Ein neuer «Schelmenroman» von Ingo Schulze, der Film «The Square» und der Architekt Peter Zumthor loten diese grossen Fragen aus.

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«Nieder mit dem persönlichen Egoismus, nieder mit dem Privateigentum» skandiert der Maurer Peter Holtz zu Beginn des neuen Romans von Ingo Schulze «Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst». Eigentlich will er immer das Gute, was allerdings nicht immer gut geht. Wie in einem Schelmenroman irrt der Protagonist durch die Irrungen und Wirrungen Deutsch-Deutscher Geschichte, zunächst noch als glühender Anhänger des Sozialismus, dann nach der Wende verlockt von den Verheißungen des Kapitalismus: Naiv investiert er in Immobilien und wird – sozusagen aus Versehen - zum Millionär. War er das selbst? Warens die Umstände? Oder das Schicksal?

Nach der Verantwortung des Einzelnen in der Gesellschaft fragt auch Christian - Kurator und Spezialist für moderne Kunst - im Film «The Square» des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund. In seiner neuen Ausstellung veranlasst er ein soziales Experiment: Er zeichnet ein weisses Quadrat von vier auf vier Meter auf das Pflaster eines öffentlichen Platzes und erklärt: «Das Quadrat ist ein Refugium für Vertrauen und Fürsorge. Innerhalb seiner Grenzen teilen wir alle die gleichen Rechte und Pflichten». Dass dieser Satz im Kern den modernen demokratischen Sozialstaat definiert, versteht sich von selber. Und dass die Vorstellung utopisch bleibt, noch viel mehr.

In die Rolle des Kurators wiederrum schlüpft der Bündner Architekt Peter Zumthor. Für die Ausstellung «Dear to me» im Kunsthaus Bregenz hat er hochkarätige Künstlerinnen und Künstler zusammengetrommelt, von Olga Neuwirth bis zum Künstlerpaar Künstlerpaar Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger. Im Interview zur Ausstellung wird der 74-jährige persönlich: Er rät dazu, den Details mehr Liebe zu schenken und auch mal konsequent Nein zu sagen. Und er erzählt davon, wie es sich anfühlt wenn einen die Dinge beherrschen und man nicht mehr die Dinge.

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