Yasemin Shooman spricht von Rassismus, auch wenn Muslim-Sein ja keine Ethnie ist. Aber die Religionszugehörigkeit wird ethnisiert. Das heisst, das Muslim-Sein funktioniert wie eine Ethnie. Die Religion gehört dann zur «Abstammung» eines Menschen, man sieht sie ihm an, oder erkennt sie anhand seines Namens. Wer also Mohammed heisst, ist automatisch Muslim, und lässt sich deswegen grundsätzlich nicht integrieren.
Damit mache man es sich einfach, findet Yasemin Shooman. Man suche die Fehler beim andern, ohne sich dabei selber Gedanken zu machen über die Verantwortung der Gesellschaft.
Zudem habe es auch grosse Auswirkungen auf das Selbstbild der Muslime. Wer immer als nicht-integrierbar bezeichnet wird, der verinnerlicht dieses Bild und distanziert sich vielleicht tatsächlich von der Gesellschaft.