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Carl Djerassi
zvg
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Der Trenner von Sex und Fortpflanzung

In seinem Labor in Mexiko gelang Carl Djerassi 1951 die künstliche Herstellung des Wirkstoffs der Antibabypille. Da war Djerassi 28 Jahre alt und bereits Vater - wenn auch nicht freiwillig. 13 Jahre zuvor emigrierte er als Jude mit seiner Mutter, einer Ärztin aus Wien, in die USA.

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Der heute 89-jährige Djerassi lehrt immer noch an der Stanford University in der Nähe von San Francisco. Immer im Wintersemester gibt er ein interdisziplinäres Seminar über Chemie im Theater. Das Schreiben von Theaterstücken und Romanen ist neben der Chemie und dem Wissenschaftsbetrieb eine seiner weiteren Passionen.

Mit über 60 Jahren hat er mit dem Schreiben begonnen. Das erste Mal zur Feder griff er, als seine dritte Frau und seine grosse Liebe, Diane Middlebrook, ihn für ein Jahr verliess. Die beiden haben später geheiratet, mittlerweile ist Djerassi verwitwet und lebt abwechslungsweise in San Francisco, London und Wien. Mit seiner früheren Heimatstadt hat er sich noch nicht ganz versöhnt, aber er ist auf dem besten Weg dazu.

Carl Djerassi hat eine der grössten privaten Sammlungen von Werken des Malers Paul Klee. Seine übrige Kunstsammlung mit Werken unter anderem von Pablo Picasso oder Alberto Giacometti hat er verkauft und in Gedenken an seine Tochter, die sich mit 27 Jahren das Leben nahm, eine Künstlerkolonie auf seiner Ranch in der Nähe von San Francisco errichtet.

Nach seinem Tod werden die Hälfte seiner Bilder von Klee an das San Francisco Museum of Modern Art gehen und an das Museum Albertina in Wien - ein weiterer Schritt der Versöhnung.

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