Der Zürcher Pfarrer setzte sich während Jahrzehnten für Randständige und Drogensüchtige ein.
Aufgewachsen in Horgen, bezeichnet sich Ernst Sieber als verträumtes Kind: «Ich ging lieber mit meinem Bruder fischen als in die Schule.» Nach der Arbeit als Bauernknecht im Landdienst holte er die Matura nach und studierte Theologie an der Universität Zürich. 1956 wurde er zum reformierten Pfarrer ordiniert.
Ob «Seegfrörni», Jugendunruhen oder die offene Drogenszene in Zürich: Pfarrer Sieber engagierte sich stets, baute ein Netzwerk mit Betreuungsplätzen auf und machte sich als Obdachlosen-Pfarrer einen Namen. Auch im hohen Alter möchte er immer noch «an der Front» mitwirken. «Aus der Distanz kann ich nichts bewegen», sagt er mit einem Lachen.
Pfarrer Ernst Sieber ist im Mai 2018 im Alter von 91 Jahren verstorben.