Irma Hug trug eine kugelsichere Weste, als ihr Flugzeug im April 1975 den kambodschanischen Boden verliess. Auf ihrem Schoss sass ein Kind eines kambodschanischen Kollegen. Wenige Tage später übernahmen die Roten Khmer in Kambodscha die Macht. Das Kind überlebte – und Irma Hug kehrte später zurück in die Schweiz.
Weltenbummlerin wider Willen
Dort sollte sie jedoch nicht lange bleiben. Immer wieder packte die gelernte Krankenschwester aus Muolen (SG) ihre Koffer. Doch anstatt mit ihren Reisen zu prahlen, musste sie sich erst daran gewöhnen, dass ihre Biografie nicht der der durchschnittlichen Schweizerin entsprach.
Mit dieser Biografie versöhnte sie sich aber mit den Jahren. Mit Kambodscha kam die Versöhnung erst später: In den 1990er-Jahren war sie im Team des Schweizer Kinderarztes Beat Richner, der das erste Kinderspital aufbaute. Und nach ihrer Frühpensionierung 2006 war sie als Freiwillige in einem Projekt für körperlich und geistig behinderte Kinder und Jugendliche in der Hauptstadt Phnom Penh tätig. Heute lebt die 73-jährige in Zürich.