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«Die Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland überrascht mit nicht»
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Verena Keller: Als Schweizerin freiwillig in der DDR

Die heute siebzigjährige Verena Keller blickt auf ein abwechslungsreiches Leben zurück. Als junge Schauspielerin arbeitete sie acht Jahre lang an einem Provinztheater mitten in der damaligen DDR. Heute lebt sie in Basel im «Unruhestand».

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Auch als Siebzigjährige ist Verena Keller noch immer berufstätig sie arbeitet in der Erwachsenenbildung und aktiv: eine Frau im «Unruhestand». Aber auch ihre Vergangenheit war bewegt: Als Schauspielerin wirkte sie in den 1960er- und 1970er-Jahren an einem Provinztheater in der damaligen DDR, wo sie viel erlebte.

Die Stasi wollte sie als Spitzel

Auf einen unliebsamen Kontakt mit der Stasi, der DDR-Staatssicherheit, schaut sie heute entspannt zurück. Damals versuchte man sie als Spitzel zu gewinnen. Mit bewusst naivem Verhalten aber schlug sie die Stasi-Beamten quasi in die Flucht.

Bekanntschaft machte sie damals auch mit überzeugten Kommunisten, mit kirchlichen Dissidenten oder etlichen Menschen aus anderen Ländern. Viele Kontakte von damals bestehen bis heute.

Kritischer Blick auf Ostdeutschland

Verena Keller stellt heute fest, dass viele ihrer Freundinnen und Bekannten, die damals für den sogenannt «menschlichen Sozialismus» eintraten, heute unpolitisch und desillusioniert sind. Dass gerade in Ostdeutschland viele Menschen gegen Flüchtlinge und Fremde demonstrieren oder sogar randalieren, befremdet sie zutiefst, überrrascht sie aber auch nicht völlig: Die Haltung: «Jetzt, wo es uns nach all den Jahren in der DDR endlich besser geht, sollen wir Flüchtlinge aufnehmen?!», sei weit verbreitet, sagt sie.

 

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