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Je intimer eine Pflegehandlung umso mehr muss man auf den Patienten eingehen. Mit Ruhe und stets erklären was man macht.
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Aggressionen im Alter

Früher war der Partner die Sanftheit in Person. Nun lässt er bei der Pflege schon mal die Fäuste reden. «Niemand ist freiwillig aggressiv», weiss die Gerontologin Sari Wettstein. Ihr Tipp: Schrauben sie das Tempo herunter. Aggressionen werden oft durch zu schnelles Handeln der Pflegenden provoziert.

Die Gerontologin und Leiterin des Alterszentrums Keisenmatt in Konolfingen empfiehlt, dass man abklärt, warum ein dementer Mensch plötzlich aggressiv reagiert: «Häufig reagiert jemand, der gepflegt wird aggressiv oder schlägt um sich, wenn er oder sie sich in ihrer Intimsphäre bedroht fühlt.» Im Volksmund würde man sagen: Es kommt mir jemand zu nahe.

Gerade das An- und Ausziehen, das Duschen, die Körperpflege oder das Kämmen der Haare sind heikel. Hier gilt es, dem Patienten stets zu erklären, was jetzt gerade mit ihm geschieht. Ganz wichtig ist auch das Tempo. «Hier muss man sich an das Tempo des Patienten anpassen, andernfalls provoziert man Aggressionen oder gar Schläge des Patienten.»

Sari Wettstein empfiehlt, sich bevor die Situation eskaliert, sich an den Hausarzt zu wenden. Wenn ein pflegender Angehöriger keine Kraft mehr hat und erschöpft ist, wird er ungeduldig und damit kann der demente Patient nicht umgehen. «Häufig bringt es etwas, den Patienten einmal pro Woche in eine Tagesklinik zu geben oder für ein paar Wochen in einem Ferienbett betreuen zu lassen.»

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