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Tibetische Arznei besteht grösstenteils aus getrockneten Pflanzen.
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Tibetische Medizin

Winterzeit ist Grippezeit. Wer bei Fieber, Husten und Pfnüsel nicht unbedingt in die Medikamentenkiste greifen will, der schwört vielleicht auf komplementärmedizinische Methoden. Eine, die vielleicht etwas weniger bekannt ist, ist die tibetische Medizin.

Die tibetische Medizin geht zurück ins 8. Jahrhundert und wurde ganz bewusst erschaffen. Mit dem Ziel, von allen bestehenden Medizinkulturen das Beste zu nehmen, lud der Tibetische König Song Tsen Gampo Gelehrte aus dem ganzen östlichen Raum ein. Und so vereint die tibetische Medizin Traditionen aus Ayurveda, die schamanistischen Traditionen des Bönpas, chinesische und persische Traditionen sowie buddhistische Ansätze.  Aus all dem gesammelten Wissen ist ein neues Werk entstanden: Das Buch Gyüshi, welches noch heute ein wichtiger Bestandteil ist in der Ausbildung für tibetische Ärzte.

Auf ihrem Weg Richtung Westen hat sich die tibetische Medizinkultur verändert  und je nach Land auch den unterschiedlichen Bedürfnissen angepasst. In der Schweiz kennt man heute vor allem die tibetischen Arzneimittel, weniger die Spiritualität. Die Arzneimittel bestehen grösstenteils aus getrockneten Pflanzen, welche zu Tabletten oder Kapseln verarbeitet werden.

Sie sind so genannte Vielstoffgemische. Das heisst, nicht nur eine einzige Substanz oder ein einziger Wirkstoff kommt darin vor, sondern viele verschiedene. Deswegen werden sie vor allem bei chronischen Beschwerden eingesetzt, die anscheinend besonders gut auf solche viele verschiedene Stoffe reagieren. Damit die Arzneimittel in den Schweizer Apotheken und Drogerien verkauft werden dürfen, müssen sie den hiesigen Qualitätsanforderungen für Arzneimittel genügen. 

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