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Kaum bekannt: Die Geschichte der so genannten «Judenchristen».
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Zwischen allen Stühlen – Christen mit jüdischen Wurzeln

Vielen Juden und Jüdinnen, die sich hatten taufen lassen oder deren Eltern bereits zum Christentum übergetreten waren, nutzte ihr Christsein unter den Nazis wenig. Denn den Nazis ging es nicht um Religion, sondern um Rassenpolitik.

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Leider standen auch die Kirchen nicht hinter diesen Menschen, für die es bis heute keinen richtigen Begriff gibt.

Es sind Hunderttausende, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts taufen liessen, teils aus Überzeugung, teils um sich an die Gesellschaft anzupassen und in der Nazizeit mitunter auch deshalb, um als Christen von der Naziverfolgung verschont zu bleiben.

Doch für die Naziideologen blieben sie weiter Juden und ihre Kinder «Mischlinge». Sie gehörten also nirgends mehr so richtig dazu: Von der jüdischen Gemeinde wurden sie als Abtrünnige ignoriert und die Kirchen fühlten sich auch nicht für sie zuständig.

Das Leiden dieser oft als «getaufte Juden» bezeichneten Menschen war gross, und sie haben gelernt zu schweigen, bis heute. Ihr Schweigen ist einer der Gründe, warum diese Gruppe erst jetzt wissenschaftlich wahrgenommen und erforscht wird. Die Theologin Christiane Faschon sammelt diese Lebensgeschichten, um ihnen so eine Stimme zu geben.

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