Zum Inhalt springen

Header

Audio
Darum isst die Nati so eintönig
Aus A point vom 13.06.2014. Bild: Colourbox
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 45 Sekunden.
Inhalt

Darum isst die Nati so eintönig

Bouillon, Spaghetti Bolognese und Apfelkuchen: In Brasilien. Praktisch jeden Tag. Und aus gutem Grund.

Was das Essen der Schweizer Nati anbelangt, ist die Eintönigkeit Konzept: Was der Fussballer nicht kennt, soll er nicht essen – zumindest nicht an der Weltmeisterschaft. Also essen die Spieler immer wieder das Gleiche: Spaghetti mit Bolognese-Sauce aus Kalbfleisch, Boullion, Apfelkuchen – manchmal Risotto oder Spaghetti mit Tomatensauce. Morgens oder mittags, je nach Spielzeit. Das hat verschiedene Gründe:

Je besser bekannt dem Verdauungsapparat ein Gericht ist, desto besser kann er damit umgehen. Also landen selbst im exotischen Brasilien Gerichte auf dem Teller, die auch in jedem Schweizer Haushalt kredenzt werden. Für Experimente ist jetzt der falsche Zeitpunkt.

Wenig Frisches

Deshalb enthält das Menü beispielsweise auch keinen frischen Salat. Zum einen ist er schwer verdaulich, zum anderen besteht aber bei allem Rohen die Gefahr, sich damit den Magen zu verderben. Auf der anderen Seite liefern die Gerichte alles, was der Körper für das Match braucht, allem voran Kohlenhydrate und Eiweisse. Deshalb wären Spaghetti pur als reiner Kohlenhydratlieferant nicht geeignet: Die Energie würde zu schnell verpuffen. In Kombination mit Fleisch haben die Spieler mehr davon. Das Fleisch muss aber möglichst mager sein – deshalb besteht die Sauce immer aus Kalbfleisch. Der Boullion wiederum liefert Flüssigkeit und Salze – das ist insbesondere bei den brasilianischen Temperaturen wichtig.

Auch der Zeitpunkt des Essens spielt eine grosse Rolle: Alle Spieler müssen immer früh genug essen – vier Stunden vor Anpfiff. Ist das Spiel bereits mittags, gibt es die gewohnten Spaghetti Bolognese eben schon zum Frühstück. Dann ist das Essen bis zum Spielbeginn verdaut und die Sportler müssen nicht mit vollem Magen auf den Platz. Packt sie zwischen dem letzten Gericht und dem Anpfiff der Hunger, gibt es am ehesten flüssige Zwischenmahlzeiten in Form isotonischer Getränke, glaubt Ernährungsberaterin Beatrice Conrad. Das sind flüssige Kohlenhydrate, die am leichtesten und schnellsten verdaulich sind. Wenn es unbedingt sein muss, ist auch eine reife Banane eine Möglichkeit, oder aber fettarmes Gebäck.

Meistgelesene Artikel