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Unterschiedliche Therapieformen: Je nachdem, ob der Krebs nur in der Prostata sei oder auch Ableger habe, seien andere Therapieformen angebracht, sagt Richard Cathomas, stellvertretender Chefarzt Onkologie des Kantonspitals Graubünden.
ZVG
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Prostatakrebs: Operation, Teil-OP oder beobachten?

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart: 30 Prozent aller krebskranken Männer sind davon betroffen. Experten gehen allerdings davon aus, dass bei jedem zweiten Mann über 75 Jahren Prostatakrebszellen vorhanden sind – meist ohne Beschwerden zu verursachen.

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Die Prostata ist eine kastaniengrosse Drüse, die beim Mann unterhalb der Harnblase liegt. Der obere Teil der Harnröhre verläuft mitten durch die Prostata. Die Drüse produziert eine Flüssigkeit, die beim Samenerguss zusammen mit den Spermien ausgestossen wird und dafür sorgt, dass die Spermien beweglich bleiben. Dies schreibt die Krebsliga Schweiz.

Oft wird der Krebs «nur» aktiv überwacht

Etwa die Hälfe der Männer mit diagnostiziertem Prostatakrebs wird «nur» aktiv überwacht. «Vor allem kleiner, nicht aggressiver Krebs kann über viele Jahre oder Jahrzehnte gar keinen Wachstum zeigen und auch keine Ableger machen», sagt Richard Cathomas, stellvertretender Leiter Onkologie des Kantonspitals Graubünden. In diesen Fällen wird eine Behandlung nicht als nötig erachtet. Einen Krebs einfach unbehandelt zu lassen, ist für viele Patienten jedoch nicht einfach. Deshalb gibt es weitere Optionen: die operative Entfernung der ganzen Prostata oder das Bestrahlen. Hier ist die Angst vor Inkontinenz oder Impotenz jedoch gross. «Diese Ängste muss man explizit ansprechen», sagt Cathomas. «Potenz kann heute mit vielen Möglichkeiten erhalten oder – wenn sie eingeschränkt ist – verbessert werden», so Cathomas.

«Fokale Therapie» als neue Möglichkeit

Um die Lücke zwischen «nichts tun» und «ganz raus» zu schliessen, das Dilemma zu umgehen, drängen immer neue Methoden auf den Markt. «Fokale Therapie» heisst das Zauberwort der Stunde in der Urologie, also die Teilentfernung der Prostata. Was sinnvoll tönt, ist jedoch umstritten: Noch sind die Methoden nicht abschliessend wissenschaftlich untersucht, und ob die Zahl der Folgetherapien gesenkt werden kann, ist auch nicht klar.

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