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SRF
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«Au reservoir und uf Widergüxlige»

Sprachwissenschaftler nennen das Phänomen «Nervsprech». Gemeint ist die Angewohnheit, sprachliche Alltagsformeln, besonders Grussformeln, witzig zu verfremden: «E gründliche Fuess» statt «e fründliche Gruess», «bis speeter, Peter» oder der Klassiker «see you later alligator».

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Für jede Situation gibts den passenden Spruch. Wenn der Besuch vor der Türe steht: «Mir chaufe nüt». Wenn die Türe offen steht: «Händ er Säck dehäi?». Wenn der Vordermann an der Ampel eine Sekunde zu lang nicht anfährt: «Grüener wirds nümm».

Alle haben wir ein paar von diesen halb witzigen, halb nervigen Sprüchen, Kommentaren und Worspielereien auf Lager. Aber warum gibt es so viele dieser Verdrehungen und Verballhornungen? Sind sie wirklich nur nervig oder haben sie eine bestimmte Funktion? Und natürlich interessiert uns: Was kennen die Hörerinnen und Hörer für Varianten des «Nervsprech»? 

Kilian Ziegler: «Mer könne aui so eine...»

Für die Schnabelweid hat der Slam-Poet Kilian Ziegler, ein Meister des gepflegten «Nervsprechs», eine prächtige Kurzgeschichte verfasst. Sie handelt von einem, den wir alle kennen, der einfach immer und einfach alles in Sprüche und Floskeln verpackt...

Burdlef, Deret, Böju - Wie die Einheimischen ihr Dorf nennen

In der zweiten Stunde ab 21 Uhr dreht sich alles um Ortsnamen. Fast jeder Dorfname in der Deutschschweiz wird im lokalen Dialekt ganz anders ausgesprochen, als die schriftliche Form vermuten lässt. So heissen etwa die beiden Aargauer Gemeinden Beinwil am See und Beinwil im Freiamt bei den Einheimischen «Böju». Beinwil im Solothurner Jura dagegen wird «Bäibl» ausgesprochen. An der korrekten Aussprache erkennen sich die Einheimischen.

Im März hat ein Facebook-Aufruf von SRF 1 ein riesiges Echo ausgelöst. Rund 300 verschiedene lokale Ortsbezeichnungen wurden genannt, von «Autmis» (Altwis) bis «Zuubl» (Zullwil). In der Sendung erklärt Mundartredaktor Markus Gasser, wie und nach welchen Gesetzmässigkeiten es zu solchen lokaltypischen Aussprachen der Ortsnamen gekommen ist; beispielsweise, warum zwar Urswil zu «Ursmu» wird, aber Römerswil nicht zu «Römersmu»; was Übernamen wie «Speuz» für Erlinsbach oder Verballhornungen wie «Chnoflige» für Konolfingen bedeuten.

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