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Karl Marx Denkmal in Moskau
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Ds Kommunistischa Manifescht uf Khurerdütsch

Als Fünfzehnjähriger übersetzte der Churer Autor Hans Peter Gansner das Kommunistische Manifest von Karl Marx in seine Mundart. 200 Jahre Karl Marx und 170 Jahre Kommunistisches Manifest sind Grund genug, einen Blick auf diesen epochalen Text und auf eine seiner Mundartfassungen zu werfen.

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«Das Manifest der Kommunistischen Partei» wurde 1848 von Karl Marx und Friedrich Engels verfasst. Es ist das politische Programm des damaligen Bundes der Kommunisten, der sich die weltweite Befreiung der Industriearbeiter von Unterdrückung und Ausbeutung zum Ziel gesetzt hat.
 
Ein Stück Weltliteratur
Mit ungeheurer sprachlicher Wucht, polemisch und anklagend, mit Sätzen, die zu Kampfparolen wurden («Proletarier aller Länder, vereinigt euch!»), entwirft Marx im Manifest sein Konzept des historischen Materialismus. Demnach ist die Geschichte der Menschheit eine Geschichte von Klassenkämpfen, bedingt durch die ungerechten wirtschaftlichen Verhältnisse. Ein Prozess, der letztlich zur Herrschaft des Proletariats führen wird. Als politische Utopie ist der Marxismus in den kommunistischen Diktaturen des 20. Jahrhunderts zwar gescheitert. Liest man den Text aber heute, entdeckt man darin einige Probleme unserer Zeit, die aus der Entfesselung des Kapitals erwachsen sind, etwa die ökologischen Krisen oder der unaufhaltsame Globalisierungsprozess. Zweifellos gehört das «Kommunistische Manifest» zu den Schriften, die die Welt verändert haben. 
 
«A Gschpenscht geischteret in Europa umma - ds Gschpenscht vum Kommunismus»
Hans Peter Gansner übersetzte das Kommunistische Manifest schon als Gymnasiast in die Churer Mundart. Die Dialektfassung nähert den Text der Umgangssprache an und macht ihn leichter verständlich. Gansner löst komplexe Schachtelsätze und Substantivballungen auf in kurze und fliessende Formulierungen. Er kürzt das Original um zwei Drittel, indem er historische Herleitungen und Beispielreihen auslässt. Und immer wieder findet er einen «träfen» Mundartausdruck, der einen Sachverhalt auf den Punkt bringt.
In der Schnabelweid liest Hans Peter Gansner einen Ausschnitt aus der Dialektfassung des Kommunistischen Manifests. Mundartredaktor Markus Gasser bespricht sie aus der Sicht des Mundartexperten.
Buchtipp
  • «Ds Kommunistischa Manifescht uf Khurerdütsch» liegt in keiner gedruckten Fassung vor.
Eine aktuelle Ausgabe mit Texten von Karl Marx, inkl. dem Kommunistischen Manifest:
  • Karl Marx: Es kommt darauf an, die Welt zu verändern. Ein Karl-Marx-Lesebuch. Hg. von Klaus Körner. dtv 2018

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