Aber nach welchen Regeln werden offizielle und inoffizielle Namen für Strassen, Quartiere, Gebäude, Ereignisse etc. vergeben? Und welche Zeichen unserer Zeit spiegeln sich in der modernen Namenlandschaft?
Umbenennungen
Manchmal muss ein neuer Name her, weil der althergebrachte nicht mehr genehm ist. So wollte der Weltkonzern Novartis seine Geschäftsadresse in Basel von «Lichtstrasse» in «Forum» ändern - die Erinnerung an die römische Diskussionskultur des Forums scheint zeitgemässer zu sein als die Erinnerung an die Industrialisierung. Es gab dann allerdings ein Problem... Das ist nur eines von vielen unterhaltsamen, aber auch typischen Beispielen, wie sich Namen anzupassen haben an die veränderten Umstände.
Namen sind Zeichen der Zeit
Aber nicht alle Umbenennungen sind geplant. Durch das Wachstum der Dörfer und Städte werden die traditionellen Flur- und Strassennamen seit Jahrzehnten nach und nach abgelöst von einer modernen Namenlandschaft. Wo es in der Baselbieter Gemeinde Pratteln früher «Hexenmatt», «Rosenmatt» und «Chrummammech» hiess, stehen heute markante Hochhäuser mit den Namen «Aquila-Tower«, «Ceres-Tower», «Helvetia-Tower» und «Aqua Basilea». Namen mit Anlehnungen an die Antike überschreiben die traditionelle Namenwelt unserer bäuerlichen Vergangenheit.
Neubenennungen
Dazu kommen all die neugeschaffenen realen und virtuellen Dinge in unserer modernen Lebenswelt. Von Waren und technischen Geräten über Social Media-Profilen bis zu Kletterrouten und Tornados: Alles braucht einen Namen. Dabei scheint die Kreativität keine Grenzen zu haben. Die Frage ist: Nach welchen Kriterien vergeben wir Namen? Welche Assoziationen soll ein Name wecken? Warum braucht überhaupt alles einen Namen? Diese Fragen diskutiert Moderatorin Regi Sager mit dem SRF-Mundartredaktor und früheren Namenforscher Markus Gasser.