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Ein Kanton drei Sprachen (2/2)

Das, was man in der restlichen Schweiz als Bündnerdialekt bezeichnet, ist im Prinzip «Churerdütsch», respektive kleine Abweichungen davon. Wer sich bei den Deutschbündnern etwas genauer umhört, wird aber feststellen, dass es bei der Aussprache frappante Unterschiede gibt.

Bisweilen wähnt man sich sogar im Wallis oder im Tirol.

Hohe Berge, verwinkelte und abgeschottete Täler sind wohl zum Grossteil mit dafür verantwortlich, dass sich in Graubünden gleich drei Sprachen entwickeln konnten. Rätoromanisch, Italienisch und Deutsch klingen aber gerade durch die landschaftliche Trennung bisweilen von Dorf zu Dorf wieder unterschiedlich.

Graubünden ein Trümmerfeld der Sprachen

Peter Conradin von Planta - ein Bündner Journalist, Politiker und Jurist aus dem 19. Jahrhundert - bezeichnete Graubünden deshalb sogar als «Trümmerfeld der Sprachen und Kulturen»

Walser und Tiroler

Erstaunlicherweise haben sich diese regionalen Dialektunterschiede in allen drei Sprachgruppen bis heute gehalten. Im Prättigau und Vals spricht man deshalb noch heute einen kernigen Walserdialekt, während man zwischen Maienfeld und Thusis das weitaus bekannte, breite Bündnerdüütsch spricht. Im Samnaun hat sich wegen der Nähe zu Österreich hingegen wieder ein Tiroler Akzent herausgebildet.

Gemeinsamer Ursprung

Was alle deutschen Bündnerdialekte allerdings gemeinsam haben, ist der rätoromanische Hintergrund. Das sonst typische Schweizer «CH» kommt im Bündnerdialekt nur selten oder abgeschwächt vor. Deshalb klingt Bündnerdüütsch für die Ohren anderer Schweizer oft auch als viel weicher und melodiöser.

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