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An der Tour de Suisse 1948: Die Radfahrer werden auf der steilen Passstrasse von den Zuschauern angefeuert.
Keystone
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Es geschah an der Tour de Suisse 1948

Erstaunliche, überraschende, amüsante Beobachtungen haben die Radioreporter an der zwölften Tour de Suisse 1948 gemacht. Ihre Erzählungen beginnen immer mit den gleichen Worten: «Es geschah...»

Es geschah am Freitag, am Start vor der Plombierung. Die Funktionäre hatten sich eine geschützte Ecke ausgesucht, die von Wachleuten freigehalten wurde. Wer den Innenraum betreten wollte, musste sich legitimieren. Davon war auch SRB-Zentralpräsident Senn nicht ausgenommen. Sein «Ich bin doch dr Rännleiter» nützte ihm nichts. Diese Tatsache mussten andere bestätigen.

Material-Defekt bringt Pasotti um den Etappensieg

Es geschah bei der Sonntagsetappe von Basel nach La Chaux-de-Fonds. Bei der Steigung von Tramelan nach La Clé feuern dichte Zuschauermassen die drei Spitzenfahrer an. Diese haben sechs Minuten Vorsprung auf das Feld, der Etappensieg ist in Griffnähe. Der Traum vom Sieg platzt in diesem Moment für Alfredo Pasotti. 37 Kilometer vor dem Ziel ist seine Fahrradkette defekt.

Erfrischung nur für Schweizer Fahrer

Es geschah an einem der beschwerlichen Pässe. Die Sonne brannte unerbittlich auf die Strasse. Die Zuschauer boten den Fahrern Getränke an. Ein junger Mann streckte den Fahrern zwei Aluminiumbecher hin, zog sie aber immer wieder zurück, wenn diese zupacken wollten. Auf die Frage weshalb er dies tue, meinte er: «Ich suech mir mini Lüt sälber us. Ich gib mis Wasser sowieso numme ame Schwiizer.»

Übrigens war es dann auch ein Schweizer, der sich 1948 den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse sicherte. Sein Name: Ferdy Kübler.

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