Der 35-jährige Brite ist in einem armen Stadtteil von London aufgewachsen, als ältestes von acht Geschwistern. Seine Behinderung machte ihm den Umgang mit anderen Menschen schwer. «Ich konnte nicht mit anderen Kindern spielen, ich verstand die Menschen und ihr Verhalten nicht. Zahlen waren meine Freunde», sagt Daniel Tammet. Schon als Kind war er hochbegabt. Die Zahl Pi kann Tammet über 22‘000 Stellen hinter dem Koma rezitieren, und zwar so wie andere vielleicht Verse aus der Odyssee aufsagen würden. Die Zahl Pi sei für ihn wie ein Gedicht, sagt er. Zahlen sind für ihn ganze Welten, und in seinem neuesten Buch «Die Poesie der Primzahlen» nimmt er uns mit auf eine Reise durch diese Welten. Daniel Tammet ist auch sprachbegabt: Er spricht mehrere Sprachen fliessend. Das Interview konnte er auf Deutsch geben.
Das Buch: Daniel Tammet. Die Poesie der Primzahlen. 2014 Carl Hanser Verlag München