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Erwin Heri.
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Erwin Heri über die Folgen der Tiefzins-Welt

Die US-Notenbank Fed schiebt die Zinswende immer weiter hinaus. Weshalb getraut sich die Fed nicht, den Leitzins, der sich seit 2008 nahe Null befindet, auch nur ganz leicht anzuheben? Volkswirtschaftsprofessor Erwin Heri ist Gast bei Iwan Lieberherr im Tagesgespräch.

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Vom Zinsniveau in den USA ist auch die Schweizer Wirtschaft direkt abhängig. Hierzulande hat die Nationalbank «Strafzinsen» eingeführt, um Anleger abzuschrecken und so Druck vom zu starken Franken zu nehmen. Zu den Verlierern dieser Negativzinsen gehören insbesondere Sparer sowie gegenwärtige und künftige Rentner. So senkt etwa der Bundesrat auf nächstes Jahr den Mindestzinssatz in der obligatorischen Beruflichen Vorsorge; Pensionskassenguthaben werden dann zu einem tieferen Satz verzinst.

«Die weltwirtschaftliche Situation ist im Moment nicht so schlecht, wie die Zentralbanken glauben machen», ist Erwin Heri überzeugt. Er entwickelt die Internet-Plattform fintool.ch, auf der er versucht, wirtschaftliche Themen so zu erklären, dass sie der Mann und die Frau von der Strasse verstehen. Heri kennt das Wirtschaftsgeschehen von zwei Seiten: als Volkswirtschaftsprofessor der Universität Basel, wie auch aus der Praxis; er war in verschiedenen Positionen bei Banken und Versicherungen tätig, unter anderem war er Konzernleitungsmitglied der Winterthur Versicherungsgruppe.

«Der Negativzins der Nationalbank ist nur ein vorübergehendes Phänomen», ist Heri überzeugt. «Wir werden über kurz oder lang höhere Inflationsraten und schliesslich höhere Zinsen haben.» Allerdings sei wichtig, dass sich Zentralbanken nicht von der Politik vereeinnahmen liessen. «Die Zentralbanken sollen sich auf ihre Aufgaben konzentrieren und stabile Rahmenbedinungen schaffen», fordert er.

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