Die AfD trumpft nach den Landtagswahlen in drei deutschen Bundesländern gross auf: Die erst vor drei Jahren gegründete Bewegung schafft aus dem Stand den Einzug in die Regionalparlamente, in Sachsen-Anhalt holt sie 24 Prozent der Stimmen. Derweil geht die staatstragende CDU von Bundeskanzlerin Merkel beinahe unter. Ihre Flüchtlingspolitik ist vielen Wählerinnen und Wählern offensichtlich zuwider. Das aktuelle Umfeld sei für die AfD günstig, sagt der Berliner Parteienforscher Gero Neugebauer: «Nicht die AfD ist das Problem, es sind die Probleme, welche die AfD gross gemacht haben.» Neugebauer spricht die soziale Spaltung an, die Angst vor dem Absturz, die Polemisierung gegen den Islam. Ob dies auch in einem Jahr noch ziehe, wage er allerdings zu bezweifeln. «Protestwähler sind flüchtig wie die Rehe.» Die aktuelle Etablierung der AfD sei eine Bewährung. Es komme darauf an, ob sie auch in den Bundestag einziehen wird. Trotzdem, so Neugebauer, «die anderen Parteien müssen sich längerfristig auf die AfD einstellen.»
Gero Neugebauer: «Protestwähler sind flüchtig wie die Rehe»
Die AfD in Champagner-Laune, betretene Gesichter bei der CDU: Der Triumph der rechtspopulistischen «Alternative für Deutschland» schüttelt das deutsche Parteiensystem durcheinander. Mit welchen Folgen, analysiert der Berliner Parteienforscher Gero Neugebauer im Tagesgespräch bei Marc Lehmann.
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