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Die Waadtländer Justizdirektorin Jacqueline de Quattro.
Keystone
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Jacqueline de Quattro: «Im Zweifel geht die Gesellschaft vor»

Ein Sexualstraftäter darf vom Gefängnis in die Reittherapie und ermordet unterwegs seine Betreuerin.  Was läuft falsch im Strafvollzug? Was läuft falsch in der Romandie? Die Waadtländer Sicherheitsdirektorin Jacqueline de Quattro ist Gast von Dominik Meier.

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Die schärfste Kritik kommt ausgerechnet aus der Waadt, wo sich im Mai mit dem Fall Marie ein ähnliches Verbrechen ereignete: «Wir haben zu viel Täterschutz damit muss es vorbei sein» sagt die freisinnige Waadtländer Sicherheitsdirektorin Jaqueline de Quattro. Sie vertritt die Romandie im Vorstand der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren und sagt: «Man muss sich überlegen, ob man jemanden so früh vor Ablauf der Strafe herauslassen darf.» Auch müssten sämtliche Dossiers von Sexual- und Gewaltstraftätern jetzt überprüft werden. Aber am Schluss liege die Entscheidung bei den Fachleuten - und da stellten sich Fragen: Wie sind die Experten ausgebildet? Tauschen die Fachleute genügend Informationen aus? «Die Experten stehen vor einem Dilemma, sie müssen das Arztgeheimnis wahren und andererseits die Sicherheitsinteressen der Gesellschaft berücksichtigen», sagt de Quattro. Hier müssten Wege gesucht werden, Therapeuten bei solch gefährlichen Tätern vom Persönlichkeitsschutz zu befreien. Es sei klar: «Im Zweifelsfall müssen die Interessen der Gesellschaft vorgehen.» Die Waadtländer Sicherheitsdirektorin fordert deshalb eindeutige, klare Minimalregeln für die ganze Schweiz.



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