Zum Inhalt springen

Header

Audio
Kaspar Villiger.
Reuters
abspielen. Laufzeit 25 Minuten 41 Sekunden.
Inhalt

Kaspar Villiger: «Die uns kritisieren, sollen zuerst vor der eigenen Türe wischen.»

Drei Jahre lang war Kaspar Villiger Präsident der Grossbank UBS. Der ehemalige Bundesrat sollte das verlorengegangene Vertrauen in die Bank zurückbringen. Doch bald schon nach Amtsantritt verteidigte Villiger hohe Löhne und fette Boni.

Download

Und sein Ansehen war schnell weit herum ruiniert, so wie er es bei Antritt des Amtes befürchtet hatte.

«Ich habe 50 bis 80 Prozent meiner Reputation verloren», sagt Villiger. «So kritisiert zu werden, mag ich nicht, aber die Pflichterfüllung steht im Vordergrund.» Grosse Fehler sieht Villiger nicht. «Ich kann noch in den Spiegel sehen.» Die UBS sei wie geplant stabilisiert, das Kundenvertrauen zurück gewonnen. Dass ein UBS-Angestellter in London Milliarden verzockte, sei allerdings ein herber Rückschlag gewesen in den Bemühungen, allgemein wieder Vertrauen aufzubauen. Neue Anreize sollten nun dafür sorgen, dass keine Schein-Gewinne mehr angestrebt würden.

Zum «Wirtschaftskrieg», den UBS-CEO Sergio Ermotti im Gang sieht zwischen der Schweiz und anderen Ländern, sagt Villiger: «Das ist etwas überspitzt. Aber klar gibt es handfeste Interessen». So seien in Zeiten der Kritik auch immer wieder Gelder aus der Schweiz in Finanzplätze wie die USA und Grossbritannien abgeflossen. Villiger: «Die uns kritisieren, sollen zuerst vor der eigenen Türe wischen.»

 

Mehr von «Tagesgespräch»