Am aussichtslosesten ist die Job-Situation für griechische und spanische Junge. «Zu sehen, dass die eigenen Kinder, viel besser ausgebildet als die Eltern, keine Chance haben, ist desillusionierend». Wer das Glück hat, überhaupt eine Arbeit zu finden, erhält oft nur einen befristeten Vertrag. Das Problem ist in der EU-Zentrale in Brüssel zwar erkannt, sechs Milliarden Euro sind für verschiedene Programme vorgesehen. «Es ist eher ein Beruhigungsprogramm», so Dörre. «Den Dienstleistungssektor müsste besser qualifiziert werden, Kleinbauern gestärkt, es bräuchte einen Strategiewechsel». - «Das Geld müsste in ökologische Innovation fliessen». Die Kündigungsmodalitäten zu lockern, brächte nur noch mehr Probleme. «Je weniger die Arbeitnehmer geschützt sind, desto stärker trifft es sie in der Krise», sagt Dörre.
Literatur:
Klaus Dörre, Kerstin Jürgens, Ingo Matuschek (Hrsg.): Arbeit in Europa. Marktfundamentalismus als Zerreißprobe. Campus Verlag Frankfurt/New York 2014. ISBN 978-3-593-50178-9.