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Matej Spurny.
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Matej Spurny: Lebenszeichen der Demokratie in Tschechien

Eine Viertelmillion Menschen haben gestern in Prag gegen die Regierung des Oligarchen Andrej Babis demonstriert. Sie haben die Nase voll von Korruption und Vetternwirtschaft auf höchster politischer Ebene. Was bringen die Proteste? Erklärungen vom Prager Historiker Matej Spurny im «Tagesgespräch».

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In Tschechien regiert ein milliardenschwerer Geschäftsmann. Und diesem wird vorgeworfen, sogar noch EU-Strukturgelder unrechtmässig für sein Firmenimperium abgezweigt zu haben. Die Untersuchungen dazu will er verhindern, weil ihm Kritik und Gewaltenteilung offenbar lästig sind – schliesslich ist er es sich gewohnt, als Manager ohne Widerrede zu regieren.
Doch die Leute sind es leid, von ihren Mächtigen betrogen zu werden. In Tschechien hat sich deshalb die Protestbewegung «Eine Million Augenblicke für die Demokratie» formiert, die in den letzten Wochen und Monaten fulminante Massendemonstrationen organisiert hat – mit dem Höhepunkt gestern auf der Prager Letna-Ebene, wo schon 1989 die sogenannte Samtene Revolution ins Rollen gekommen ist.

Wie steht es um die Demokratie in Tschechien 15 Jahre nach dem EU-Beitritt? Wie reif ist die Zivilgesellschaft? Fragen an Matej Spurny – der 40-Jährige ist Assistenzprofessor für Sozialgeschichte an der Prager Karls-Universität und Forscher am Institut für zeitgenössische Geschichte der Akademie der Wissenschaften. Das Gespräch leitet Marc Lehmann.

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