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Matthias Kamber ist in der Schweizer Dopingbekämpfung ein Pionier.
Keystone
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Matthias Kamber, Mr. Antidoping, geht

Fast 30 Jahre seines Lebens hat er dem Kampf gegen Doping im Spitzensport gewidmet. Jetzt gibt Matthias Kamber die Leitung der Schweizer Antidoping-Agentur ab. Im «Tagesgespräch» bei Ivana Pribakovic erzählt er, warum er geht, obwohl es noch so viel zu tun gäbe.

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In den Jahren, als noch kaum jemand von Doping sprach, engagierte er sich dagegen. Er überführte die grossen Schweizer Dopingsünder: den Radprofi Oskar Camenzind und die Triathletin Brigitte McMahon. Wenn man in der Schweiz von Dopingbekämpfung spricht, kommt den meisten auch nur Matthias Kamber in den Sinn. Wer tritt in seine grossen Fussstapfen? Eine schwierige Aufgabe, denn der jetzige Direktor von Antidoping Schweiz hat nicht nur viel Erfahrung, sondern als Chemiker auch grosse Sachkenntnis. Wer auch immer kommt, muss ums Geld weibeln: Antidoping Schweiz muss mit einem Budget von 4,7 Millionen Franken auskommen. Viel zu wenig, sagt Kamber im «Tagesgespräch». Das reicht knapp für 700 bis 800 Blutkontrollen im Jahr. «Zu wenig sagt Kamber, der unter anderem deshalb ein Budget von sechs Millionen Franken jährlich fordert.

In sportpolitischer Hinsicht fordert Kamber, dass nicht nationale Stellen die Kontrollen der Spitzensportler durchführen, sondern eine internationale Organisation. Nur so könne für Chancengleichheit gesorgt werden, argumentiert Kamber. Allerdings sieht Kamber auf internationaler Ebene einiges im Argen. Dass es nicht möglich war, russische Athleten zu sperren, nach dem das «Staatsdoping» aufgeflogen war, bedauert er sehr.

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