Gobbi ist bekannt für sein loses Mundwerk und seine politischen Sololäufe. So verlangt er – zur Empörung Roms und zum Missfallen Berns – von italienischen Grenzgängern neuerdings einen Strafregister-Auszug. Nur so sei die Kriminalität wirksam zu bekämpfen, meint Gobbi. Dass sein Vorpreschen eine diplomatische Krise ausgelöst hat, kümmert ihn nicht so sehr. Ist Gobbi der richtige Mann für den Bundesrat? Und was zeichnet den lebenslustigen Leventiner aus, der von sich sagt, er sei etwas zu schnell nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite gewachsen? Im ersten der drei Vorwahl-«Tagesgespräche» stellt sich Bundesratskandidat Gobbi dem Deutschschweizer Publikum vor. Marc Lehmann hat ihn im Regierungsgebäude von Bellinzona getroffen.
Marc Lehmann